Kirche: "Terroristischer Akt" Katholischer Erzbischof im Irak entführt

Rom (rpo). In der nordirakischen Stadt Mosul ist der dortige Erzbischof der römisch-katholischen Kirche entführt worden. Das gab der Vatikan am Montag bekannt.

Die bewaffneten Kidnapper zwangen den Bischof ins Auto und fuhren davon, wie ein Priester berichtete. Nach Angaben des Vatikans handelt es sich bei dem Opfer um den 66-jährigen Basile Georges Casmoussa von der syrisch-katholischen Kirche.

In einer Erklärung verurteilte der Vatikan die Entführung als "terroristischen Akt" und forderte die sofortige Freilassung des Kirchenmannes.

Die Hintergründe der Tat und etwaige Forderungen der Entführer waren zunächst unbekannt. In der Umgebung von Mossul leben mehrere zehntausend Christen. Die drittgrößte Stadt Iraks war am Wochenende Schauplatz von heftigen Kämpfen zwischen US-Truppen und Aufständischen.

Der Anteil der Christen an der gesamten irakischen Bevölkerung liegt bei drei Prozent, Katholiken machen nur einen ganz geringen Teil aus. Zuletzt wurden Christen und christliche Kirchen des öfteren Ziel von Anschlägen.

Nach offiziellen Schätzungen haben seit vergangenen August rund 15.000 irakische Christen das Land verlassen. Damals waren vier Kirchen in Bagdad und eine in Mossul in einer abgestimmten Anschlagsserie attackiert worden. Bei den Autobombenanschlägen starben insgesamt zwölf Menschen, 61 wurden verletzt.

(ap)
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