Nach Kritik von Faeser Katar bestellt deutschen Botschafter ein

Doha · Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat Innenministerin Faeser die Vergabe an das Emirat kritisiert. Bei der Vergabe solle künftig stärker als bisher auf menschenrechtliche Aspekte geschaut werden. Katar hat jetzt auf die Kritik reagiert.

 Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, beantwortet Fragen von Journalisten (Archivfoto).

Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, beantwortet Fragen von Journalisten (Archivfoto).

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Katars Außenministerium hat am Freitag den deutschen Botschafter einbestellt und ihm eine Protestnote zu den Äußerungen von Innenministerin Nancy Faeser über die Fußball-WM 2022 in seinem Land übergeben. Die Ministerin hatte zuvor in einem ARD-Interview die Menschenrechtslage in Katar und die Vergabe der Weltmeisterschaft an das Land kritisiert. Im Auswärtigen Amt wurde die Einbestellung auf Anfrage bestätigt.

Ab dem 20. November findet in dem Golf-Staat die Weltmeisterschaft statt, die sowohl wegen des Termins Ende des Jahres als auch wegen Menschenrechtsvorwürfen gegen das Land umstritten ist. Beim Bau der Stadien sollen zahlreiche Arbeiter gestorben sein. Kanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Besuch in Katar von Fortschritten bei der Behandlungen der Beschäftigten gesprochen, auch wenn die Zustände in Katar nicht den deutschen entsprächen.

Am 31. Oktober will Faeser zusammen mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Luise Amtsberg, den sportpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen sowie einer DFB-Delegation um Präsident Bernd Neuendorf nach Katar reisen. Sie will sich nach Angaben des Innenministeriums mit Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, sowie Innenminister Scheich al-Thani treffen. Am Donnerstag hatte sie in der ARD gesagt auf die Frage der Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar gesagt: „Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird.“

(mzu/Reuters)
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