Katalonien-Konflikt Mehr als 180 Verletzte bei Ausschreitungen in Barcelona

Barcelona · Barcelona hat die gewalttätigste Nacht seit dem Wiederaufflammen des katalanischen Unabhängigkeitskonflikts erlebt. Einige glauben derweil, dass es noch viel schlimmer kommen kann.

 Demonstranten inmitten brennender Barrikaden in Barcelona.

Demonstranten inmitten brennender Barrikaden in Barcelona.

Foto: AP/Emilio Morenatti

Bei den gewaltsamen Protesten von Unabhängigkeitsbefürwortern sind in der spanischen Region Katalonien mehr als 180 Menschen verletzt worden. Wie die Rettungskräfte am Samstag mitteilten, wurden allein in Barcelona 152 Verletzte gezählt. Das spanische Innenministerium meldete zudem 83 vorläufige Festnahmen im Zusammenhang mit den Demonstrationen, die am Freitagabend vor allem in Barcelona eskaliert waren.

Nachdem eine halbe Million Menschen friedlich protestiert hatten, eskalierte die Situation am Freitagabend in der katalonischen Hauptstadt. Radikale Demonstranten, die Barrikaden errichtet hatten, warfen Steine und Metallgegenstände auf Polizisten, wie AFP-Reporter berichteten. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen. Dutzende Pflastersteine wurden aus den Gehwegen gerissen.

Es war bereits der fünfte Protesttag in Folge, nachdem Spaniens Oberster Gerichtshof am Montag Haftstrafen von bis zu 13 Jahren gegen prominente katalanische Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft wegen "Aufruhrs" verhängt hatte. Es ging dabei um ihre Rolle bei dem umstrittenen Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens im Jahr 2017, das eine Erklärung der Regionalregierung zur Loslösung von Spanien sowie anschließend die Absetzung der Regierung und die Zwangsverwaltung durch Madrid zur Folge hatte.

(felt/lukra/dpa/AFP)
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