Sturm auf US-Kapitol Zehn Jahre Haft für Angriff mit Fahnenstange

Washington · Mit einer Fahnenstange griff ein 56-Jähriger im Januar 2021 einen Polizisten vor dem Kapitol an. Ein Richter hat jetzt dafür die bisher längste Haftstrafe nach dem Angriff auf das US-Kapitol verhängt. Der Verurteilte war selbst 20 Jahre Polizist in New York gewesen.

 Der pensionierte New Yorker Polizeibeamte Thomas Webster verlässt am Donnerstag, 1. September 2022, das Bundesgericht in Washington.

Der pensionierte New Yorker Polizeibeamte Thomas Webster verlässt am Donnerstag, 1. September 2022, das Bundesgericht in Washington.

Foto: AP/Jose Luis Magana

Wegen der Beteiligung am gewaltsamen Sturm auf den US-Kongresssitz ist ein ehemaliger New Yorker Polizist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Es ist die bisher längste Gefängnisstrafe, die in dem Fall verhängt worden ist. Die Staatsanwaltschaft warf Thomas Webster vor, bei dem Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 mit einer Fahnenstange auf einen der Polizisten eingeprügelt zu haben, die damals das Gelände vor einem Mob zu schützen versuchten.

Ex-Präsident Trump hatte seine Anhänger aufgerufen, zum Kapitol zu ziehen, wo der Wahlsieg seines Nachfolgers Joe Biden beglaubigt werden sollte. Eine wütende Menge drang in das Kongressgebäude ein. Fünf Menschen kamen zu Tode. Vier Polizisten, die damals dort im Einsatz waren, nahmen sich später das Leben.

Nach Verbüßung seiner zehnjährigen Haftstrafe werde für Webster eine dreijährige Bewährungszeit gelten, ordnete Bundesrichter Amit Mehta in seinem Urteil vom Donnerstag an. Er erlaubte dem Ex-Polizisten zudem, seine Haft nicht sofort, sondern zu einem späteren Zeitpunkt anzutreten. Bundesstaatsanwälte hatten 17 Jahre und sechs Monate Gefängnis für Webster gefordert.

Sturm auf US-Kapitol: Bilder zeigen die Krawalle in Washington
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Trump-Anhänger stürmen Kapitol in Washington

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Foto: AP/Manuel Balce Ceneta

Der 56-Jährige war der erste Angeklagte im Fall um den Kapitolsturm, der sich vor Gericht auf Notwehr berief. Er habe sich nur selbst verteidigt, als er den Beamten der Polizei von Washington D.C. angegriffen und dessen Gasmaske vom Gesicht gerissen habe. Die Jury wies Websters Argument aber zurück.

(mzu/dpa)
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