Kampf gegen „Islamischen Staat“ Syrische Armee kontrolliert wieder Grenze zu Israel

Jerusalem/Damaskus · Syrische Regierungstruppen haben am Montag das letzte von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ gehaltene Dorf auf den Golanhöhen eingenommen.

 Syrische Soldaten im Einsatz nahe der Golanhöhen (Archivfoto).

Syrische Soldaten im Einsatz nahe der Golanhöhen (Archivfoto).

Foto: dpa/Ariel Schalit

Zum ersten Mal seit sieben Jahren kontrolliert die syrische Armee damit wieder vollständig die umstrittene Grenzregion zu Israel. Das berichtete die Zeitung „The Times of Israel“ am Dienstag. Die in der vergangenen Woche bei Kämpfen in der Region entführten Geiseln sind jedoch noch immer in der Gewalt der Terrorgruppe.

Bei Unruhen im Jahr 2011 war das Gebiet im Südwesten Syriens zunächst in die Hände von regierungsfeindlichen Gruppen gefallen. Wenig später kontrollierte die dem „Islamischen Staat“ (IS) angeschlossene Miliz „Khalid ibn al-Walid“ die Dörfer nahe der Grenze Israels. Nach wochenlangen Kämpfen vermeldeten syrische Medien, dass das Gebiet wieder unter Kontrolle der Regierung von Präsident Baschar al-Assad sei.

Das Gebiet, das im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt wurde, ist international umstritten. Sowohl für Syrien als auch für Israel ist es von strategischer Bedeutung. Israel fürchtet, der Iran oder die libanesische Hisbollah könnten ihre militärische Präsenz in Grenznähe zu Israel ausbauen. Erst am vergangenen Mittwoch waren bei Kämpfen in Syrien zwei Raketen in den See Genezareth gestürzt. Der See liegt nur 30 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt.

Mehr als 30 Geiseln aus dem drusischen Dorf Sweida werden weiterhin vom IS festgehalten. Bei Gefechten mit den Einheimischen waren mehr als 250 Zivilisten getötet worden, berichtete die israelische „Jerusalem Post“. Laut der „Times of Israel“ veröffentlichte der IS am Samstag ein Video, in dem die syrische Regierung gewarnt wird, das Leben der Geiseln nicht durch weitere Offensiven zu gefährden.

Medienberichten zufolge forderte Israel Russland auf, sicherzustellen, dass von der syrischen Armee keine Kriegsverbrechen an den verbliebenen Zivilisten in den Dörfern verübt werden. Nach eigenen Angaben hatte Israel in den vergangenen Jahren humanitäre Hilfe an der syrischen Grenze geleistet.

(mba/kna)
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