Chef der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe Kahrs: Beitrittsoption aufrecht erhalten

Berlin · Die Demonstranten in Istanbul und zahlreichen anderen türkischen Städten lassen sich vom brutalen Vorgehen der Polizei nicht beeindrucken. Die Serie von Protesten hält an. Der Chef der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe, der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs, besteht trotz der Unruhen auf eine Beitrittsoption für die Türkei in die EU.

Eskalation auf dem Taksim-Platz: Hans Rusinek fotografiert
23 Bilder

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Die Regierung in Ankara kündigte ein massives Vorgehen auch gegen die Teilnehmer eines Generalstreiks an. Vizeregierungschef Bülent Arinc drohte den Protestierenden sogar mit der Armee.

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich "erschrocken" über das Vorgehen der Sicherheitskräfte. "Das, was im Augenblick in der Türkei passiert, das entspricht nicht unseren Vorstellungen von Freiheit der Demonstration und der Freiheit der Meinungsäußerung," sagte Merkel. CSU-Chef Horst Seehofer fühlt sich in seinem Nein zur EU-Mitgliedschaft der Türkei bestätigt.

Dagegen fordert Johannes Kahrs, die "Beitrittsoption aufrecht" zu erhalten. Dieses sei die einzige Möglichkeit, Druck auf die Türkei auszuüben, ohne dass es die Türken als Druck empfänden. Während Regierungschef Recep Tayyip Erdogan das Land spalte, ließen sich mit einer Beitrittsoption die Türken sammeln, sagte der SPD-Politiker: "Wir können es uns nicht leisten, dass die Türkei auseinanderfliegt."

(may-)
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