Fotos Juni 2011: Spanier protestieren in Windeln gegen die Regierung
Hunderttausende Anhänger der Protestbewegung "Indignados", zu deutsch die "Empörten", gingen am Wochenende in ganz Spanien auf die Straße.
Nur mit Windeln bekleidet wollen sie die Aufmerksamkeit auf die großen wirtschaftlichen Probleme des Landes richten. Seit Wochen gibt es Proteste gegen den Sparkurs der Regierung. Sinngemäß übersetzt steht auf dem Plakat: "Das geeinte Volk kann nie geschlagen werden."
Einer der Demonstranten in Valencia zog sogar völlig blank. Auf seinem Plakat steht: "Die Bank hat meine Unterwäsche gestohlen".
Er führte die Gruppe der wütenden Bürger an. Sie tragen ein Banner mit der Aufschrift "Die Zukunft gehört uns".
Nicht nur wie hier in Valencia, auch in Barcelona und Madrid gingen die Proteste gegen die Regierung weiter.
Nach Ausschreitungen in der vergangenen Woche wurden die Märsche jeweils von einem starken Polizeiaufgebot begleitet.
Die Menschen sind empört darüber, dass sie für die Krise der Finanzsysteme zahlen müssen. Nach zwei Jahren Rezession liegt die Arbeitslosigkeit in Spanien bei 21,3 Prozent und ist damit die höchste im gesamten Euroraum.
Viele fühlen sich mundtot gemacht. Die Protestwelle begann am 15. Mai. In vielen Städten kam es dabei schon zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten.
Doch die Menschenmassen strömen unaufhörlich durch Spaniens Straßen.
Eine Frau reckt ihre weiß angemalten Hände in die Höhe. Das "White Handy Project" richtete sich ursprunglich gegen die ETA, heute aber gegen alle Arten von Terrorismus. Die Spanier protestieren mit diesem Symbol gegen gewaltsame Räumungen von Demonstrationen durch die Polizei.