Sozialpolitik Juncker fordert soziale Grundsicherung für alle EU-Bürger

Frankfurt/Main (RPO). Der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker setzt sich für eine soziale Grundsicherung für alle EU-Bürger ein. Jeder EU-Bürger müsse Anspruch auf ein Mindesteinkommen haben. Dieses müsse allerdings nicht in jedem Mitgliedsstaat gleich hoch sein.

"Jeder, der in einem EU-Mitgliedsland wohnt, hat Anspruch auf ein Mindesteinkommen", sagte Juncker der "Frankfurter Rundschau". Juncker appellierte an die Bundesregierung, "das Thema Sozialpolitik auf längere Sicht neu zu beleben", wenn sie im Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt.

Juncker warnte in dem "FR"-Interview vor einer "systematischen Verunsicherung" der europäischen Arbeitnehmer und davor, den Wunsch nach Sicherheit und verlässlichkeit des Arbeitsplatzes zu ignorieren. Er beobachte "mit wachsendem Unmut, dass in Europa zunehmend unregelmäßige Arbeitsverhältnisse zur Regel werden", sagte der luxemburgische Regierungschef. Wer der "neuen Mode von Flexibilität und prekären Arbeitsverhältnissen huldigt", der werde "noch erleben, was er damit anrichtet". Ihn treibe die Sorge um, dass sich "die Mehrheit der Europäer - und das sind nun einmal die Arbeitnehmer - von dem europäischen Projekt abwendet".

(afp2)
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