Wikileaks-Gründer Schweden prüft Haftbefehl gegen Assange fallen zu lassen

Stockholm · Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft um seine Freiheit: In Schweden hat am Mittwoch eine gerichtliche Anhörung über den Antrag auf Aufhebung eines Haftbefehls gegen den Internetaktivisten und Wikileaks-Gründer Julian Assange stattgefunden.

Julian Assange kämpft um seine Freiheit: Schweden prüft Rücknahme des Haftbefehls
Foto: afp, mb/bb

Die schwedische Nachrichtenagentur TT meldete, die Staatsanwaltschaft habe gefordert, den Haftbefehl wegen sexueller Delikte aufrecht zu erhalten. Dagegen sprach sich Assanges Anwalt Thomas Olsson dafür aus, den Haftbefehl umgehend aufzuheben.

Assange bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen angeblicher Vergewaltigung und sexueller Belästigung. Er hält sie für politisch motiviert.

Er hatte sich im Juni 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Der 43-jährige Australier befürchtete, von Schweden aus an die USA überstellt zu werden. Denn durch die Veröffentlichung geheimer Informationen zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie von rund 250.000 vertraulichen Diplomatendepeschen hat die Internet-Enthüllungsplattform den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen.

Zunächst war unklar, was passiert, sollte das schwedische Gericht den Haftbefehl aufheben. Assanges Anwalt Olsson sagte, in diesem Fall werde sein Mandant über das weitere Vorgehen befinden. Assange selbst hatte im Juni gesagt, dass der Haftbefehl in Schweden nur ein Teil des juristischen Kampfes ist, der ihn in der Botschaft festhalte: "Ich habe ein noch größeres Problem: Das sind die USA und ihre bevorstehende Strafverfolgung sowie vielleicht ein Auslieferungsbefehl."

(DEU)
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