Wikileaks-Gründer in Haft Vater von Assange bittet Merkel um Hilfe

Köln · Der Vater des in Großbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange sucht prominente Hilfe für seinen Sohn. Jetzt hat er Bundeskanzlerin Angela Merkel um politische Unterstützung gebeten.

 John Shipton, Vater von Wikileaks-Gründer Assange (Archivbild).

John Shipton, Vater von Wikileaks-Gründer Assange (Archivbild).

Foto: dpa/Thomas Banneyer

"Angela Merkel kann die beste Sache der Welt machen, indem sie genau das tut, was Barack Obama mit Chelsea Manning machte, indem sie hilft, die Strafverfolgung für meinen Sohn zu beenden", sagte Assanges Vater John Shipton dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Dafür hätte sie ewig meine Dankbarkeit", fügte er hinzu.

Assange sitzt seit April in Großbritannien eine fast einjährige Gefängnisstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt, um einer Auslieferung nach Schweden wegen der Vergewaltigungsvorwürfe zu entgehen. Inzwischen hat die schwedische Justiz die Vergewaltigungsvorwürfe fallen gelassen.

Ab Ende Februar wird ein britisches Gericht über Assanges mögliche Auslieferung an die USA verhandelt. Der Australier ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Ihm droht eine lebenslange Gefängnisstrafe.

Im November hatten mehr als 60 internationale Ärzte in einem Brief an die britische Innenministerin gewarnt, Assange benötige dringend physische und psychologische Hilfe. John Shipton sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", sollte sein Sohn an die USA ausgeliefert werden, wäre "das sein Grab".

(felt/AFP)
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