Deutsch-amerikanisches Verhältnis Kerry: Trotz Spionageaffäre "große Freunde"

Wien · Angesichts der Spionageaffäre hat US-Außenminister John Kerry die Freundschaft und die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA betont. Das Verhältnis zwischen beiden Seiten sei ein "strategisches", sagte Kerry am Sonntag vor Journalisten in Wien nach einem Gespräch mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

 Kerry und Steinmeier trafen sich in Wien.

Kerry und Steinmeier trafen sich in Wien.

Foto: ap

Deutschland und die USA seien "große Freunde", sie verbinde eine "enorme politische Zusammenarbeit". Im Geiste seiner "gründlichen Diskussion" mit Steinmeier am Sonntag wollten beide Seiten ihre Zusammenarbeit fortsetzen.

Steinmeier verwies auf die Konflikte in Afghanistan, im Nahen Osten und um das iranische Atomprogramm: Der Blick auf diese drei Konflikte zeige, dass "tragfähige transatlantische Beziehungen und deutsch-amerikanische Kooperation notwendig" seien, "um diese Konflikte politischen Lösungen wenigstens näherzubringen".

In den vergangenen Wochen habe es "Beschwernisse" in der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA gegeben, erklärte Steinmeier. Darüber habe er mit Kerry gesprochen. "Aber die deutsch-amerikanischen Beziehungen, gerade auch mit Blick auf die Konflikte um uns herum, sind notwendig und unverzichtbar, und das für beide Seiten", erklärte Steinmeier. "Deshalb wollen wir daran arbeiten, diese Beziehungen zu beleben - auf Grundlage von gegenseitigem Respekt und Vertrauen."

Kerry und Steinmeier kamen in der österreichischen Hauptstadt am Rande der Atomverhandlungen mit dem Iran zusammen. Steinmeier hatte angekündigt, mit seinem US-Kollegen über die Spionageaffäre reden zu wollen, die das beiderseitige Verhältnis derzeit massiv belastet. In Deutschland stehen je ein Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums und des Bundesnachrichtendiensts (BND) im Verdacht, für die USA spioniert zu haben. Nach Bekanntwerden der Fälle forderte die Bundesregierung am Donnerstag den obersten Vertreter der US-Geheimdienste in Berlin auf, das Land zu verlassen. Die US-Regierung reagierte verstimmt auf die öffentliche Ausreiseaufforderung. ogo AFP

(DEU)
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