Entführte Mädchen in Nigeria Kerry fordert globale Anstrengung bei Suche

Das Schicksal der entführten Schülerinnen in Nigeria wühlt die Welt auf. US-Außenminister Kerry ermahnt die internationale Gemeinschaft, nicht nur mit warmen Worten beizustehen. Doch die Lage ist heikel.

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Foto: dpa, ed

Die Verschleppung der mehr als 200 Mädchen im afrikanischen Nigeria hat US-Außenminister John Kerry zu einem dramatischen Appell veranlasst. Es seien jetzt nicht nur Worte der internationalen Gemeinschaft gefragt, sondern konkrete Hilfen. Zugleich machte die US-Regierung aber klar, wie schwierig die Suche nach den Entführten ist.

"Die gesamte Welt sollte diese Schandtat nicht nur verdammen, sondern alles nur Mögliche tun, um Nigeria in den nächsten Tagen zu helfen", sagte Kerry am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Die USA würden alles tun, damit die verschleppten Mädchen wieder zu ihren Familien zurück können. "Wir tun zugleich alles Mögliche, um der Gefahr von Boko Haram zu begegnen." Mitglieder eines US-Teams würden derzeit in Nigeria eintreffen, fügte Kerry hinzu.

Die mehr als 200 Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren waren vor über drei Wochen aus einer Schule im nördlichen Bundesstaat Borno verschleppt worden. Trotz intensiver Suche fehlt von ihnen jede Spur.

Zu der Tat belannte sich Boko Haram. Die Terrorgruppe kündigte an, die Geiseln als Sklavinnen verkaufen zu wollen. Die USA stufen die Gruppe seit Ende vergangenen Jahres als Terroristenorganisation ein. Das Außenministerium in Washington geht davon aus, dass Boko Haram die Schülerinnen bereits in kleine Gruppen aufgeteilt und außer Landes gebracht habe, sagte Sprecherin Marie Harf.

Dem entsandten US-Team gehören nach offiziellen Angaben unter anderem Spezialisten der Bundespolizei FBI und des Militärs an. 15 bis 20 Soldaten kämen aus Stuttgart, sagte Harf und fügte hinzu, die Suche sei "eine sehr große Herausforderung". Der stellvertretende Sprecher von US-Präsident Barack Obama, John Earnest, sagte, bei den Amerikanern handele es sich zumeist um Berater. "Wir denken derzeit nicht über eine aktive militärische Operation nach."

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte sich zutiefst besorgt. Kinder und Schulen anzugreifen sei gegen internationales Recht und sei unter keinen Umständen zu rechtfertigen, sagte er laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen in New York.

Neben den USA und Großbritannien boten weitere Länder Nigeria Hilfe an, darunter Frankreich, China und Kanada. Die Regierung des westafrikanischen Landes wirkt völlig machtlos im Kampf gegen die Extremisten, die im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten wollen und immer wieder blutige Anschläge verüben.

(dpa)
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