Krieg im Jemen Militärkoalition bombardiert Stützpunkt in Sanaa

Sanaa/Kairo · Neue Kämpfe im Jemen: Die unter saudischer Führung agierende Militärkoalition hat nach eigenen Angaben einen Stützpunkt neben dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa angegriffen.

 Explosionen in Jemen (Archivbild).

Explosionen in Jemen (Archivbild).

Foto: ap

Der Stützpunkt werde von Rebellen genutzt, um von dort Raketen abzufeuern, erklärte die Koalition am Freitag. Ein Sprecher der Militärkoalition, Turki al-Malki, sagte, Flüge oder internationale Hilfsbemühungen seien durch die Angriffe nicht beeinträchtigt worden. Der von Rebellen betriebene Fernsehsender Al-Masirah TV berichtete, der Luftwaffenstützpunkt und seine Umgebung seien Ziel von mehr als 30 Luftangriffen gewesen.

Koalitionssprecher Al-Malki sagte, die saudische Flugabwehr habe am Freitag eine von jemenitischen Rebellen abgefeuerte Rakete nahe der saudischen Grenzstadt Nadschran abgeschossen. Sie sei in der Rebellenhochburg Saada im Norden Jemens gestartet worden, erklärte er.

Die Kämpfe in der Provinz Hudaida nahmen nach Angaben aus Sicherheitskreisen in den vergangenen Tagen an Intensität zu. Unterstützt von Luftangriffen der saudisch geführten Koalition versuchten Truppen demnach, die für die Versorgung der Bevölkerung wichtige Hafenstadt Hudaida wieder einzunehmen.

Die Militärkoalition schaltete sich im März 2015 in den Bürgerkrieg im Jemen ein. Sie unterstützt die international anerkannte Regierung, die gegen Huthi-Rebellen kämpft. Bisher sind mehr als 10.000 Menschen in den Gefechten getötet worden. Etwa zwei Drittel der 27 Millionen Einwohner sind von internationaler Hilfe abhängig.

Nach UN-Angaben könnten im Jemen bald zwei Millionen Mütter vom Hungertod bedroht sein. Nahrungsmangel, Vertreibung, schlechte Ernährung, Krankheiten und die immer schlechter werdende gesundheitliche Versorgung hätten bereits dramatischen Einfluss auf den Gesundheitszustand von 1,1 Millionen unterernährten Schwangeren oder stillenden Frauen, erklärte der UN-Bevölkerungsfonds am Donnerstagabend.

(felt/dpa)
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