UN-Botschafter bestätigt Friedensgespräche im Jemen beginnen am 14. Juni

Sanaa · Noch vergangene Woche mussten die UN Verhandlungen zur Lösung des Konflikts abblasen. Nun wird die Konferenz in Genf bestätigt.

Jemen - Ein Land am Rande des Bürgerkriegs
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Foto: dpa, ya jak

Die jemenitischen Konfliktparteien beginnen am 14. Juni unter UN-Vermittlung Friedensgespräche in Genf. Das sagte der jemenitische UN-Botschafter Chaled Aljemani der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch, eine offizielle Bekanntgabe des Termins durch die UN werde in Kürze erfolgen. Sowohl die international anerkannte exilierte Regierung als auch den schiitischen Huthi-Rebellen signalisierten die Bereitschaft, nach Genf zu kommen. Ein voriger Versuch, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen, war Ende Mai verschoben worden.

Für die Huthi-Rebellen sagte deren Vertreter Mohammed al-Huthi am Mittwoch im AP-Gespräch, man sei willens, an der UN-Konferenz teilzunehmen. Ähnlich hatte sich zuvor bereits ein Mitarbeiter des ins Exil geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi geäußert.

Truppen beider Seiten kämpfen seit Monaten um die Vorherrschaft in dem bitterarmen arabischen Land. Seit Hadi im März ins Exil nach Riad floh, fliegen Saudi-Arabien und dessen Verbündete zudem Luftangriffe auf die Huthis. Die Rebellen werden hingegen vom schiitischen Iran unterstützt.

Al-Huthi, der Chef des mächtigen Revolutionsrats der Rebellen, äußerte scharfe Kritik an den Luftangriffen und an Hadi. Dieser behindere Verhandlungen mit der Forderung, dass die Huthis zunächst aus den von ihnen eroberten Gebieten wieder abziehen müssen, darunter die Hauptstadt Sanaa.

Hadis Mitarbeiter hatte am Dienstagabend gesagt, der Präsident sei nun doch bereit, zu den Gesprächen nach Genf zu reisen. Von dem Abzug als Vorbedingung war nicht mehr die Rede. Die jetzige Entscheidung traf er dem Berater zufolge nach Gesprächen mit dem Jemen-Sondergesandten der Vereinten Nationen, Ismail Ould Scheich Ahmed, in Riad.

Die Genfer Friedensgespräche waren vergangene Woche vertagt worden. Ein neues Datum wurde offiziell noch nicht bekanntgegeben. Ziel ist das Ende der schweren Kämpfe.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen kamen allein zwischen dem 26. März und dem 20. Mai mehr als 1000 Zivilisten im Jemen ums Leben, darunter 130 Frauen und 234 Kinder. Die schwersten Schäden an der Infrastruktur erlitten die Städte Saada und Aden.

(ap)
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