Auch Mindestlohn soll angehoben werden Jeder zweite US-Bürger will eine Reichensteuer

Washington · Gut die Hälfte der US-Amerikaner sind für eine höhere Besteuerung von Reichen. Knapp drei Viertel begrüßen eine Anhebung des Mindeststundenlohns auf 10,10 Dollar (7,45 Euro).

Die reichsten Menschen der Welt 2013
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Zwischen den Parteigängern von Republikanern und Demokraten bestehen aber gravierende Meinungsunterschiede hinsichtlich der Armutsbekämpfung, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew Research in Washington hervorgeht.

Demnach besteht weitgehend Einigkeit in der Wahrnehmung, dass die Schere zwischen Arm und Reich in den vergangenen zehn Jahren weiter auseinanderging:65 Prozent teilen diese Auffassung;unter Republikanern sind es 61 Prozent, bei Demokraten 68 Prozent, bei politisch Ungebundenen 67 Prozent. Einen Rückgang der Klassenunterschiede sehen im Querschnitt 8 Prozent.

Höhere Steuern für Reiche und einen Ausbau der Sozialprogramme finden im Querschnitt 54 Prozent richtig. Unter Demokraten meinen dies jedoch 75 Prozent, unter Republikanern lediglich 29 Prozent. Dass staatliche Hilfen ein gutes Mittel sind, um Armen aus ihrer Situation zu helfen, meinen im Querschnitt 49 Prozent, aber 66 Prozent der Demokraten und 28 Prozent der Republikaner. Während 90 Prozent der Demokraten für eine Anhebung des Mindestlohns von 7,25 auf 10,10 Dollar sind, stimmen dem nur 53 Prozent der Republikaner zu.

Die Ursache für Armut sehen 35 Prozent der US-Amerikaner in mangelnder Anstrengung;50 Prozent meinen, die Gründe lägen nicht im Einflussbereich des Betreffenden. Umgekehrt sind 38 Prozent der Auffassung, Reiche hätten besonders hart gearbeitet;51 Prozent glauben, Wohlstand habe mit begünstigten Umständen zu tun.

Dass tüchtige Arbeit auch zu Erfolg führt, glaubten vor zehn Jahren 68 Prozent, inzwischen noch 60 Prozent;vor zwei Jahren waren es 58 Prozent. Dass persönlicher Einsatz allein keine Garantie für Erfolg ist, meinten vor zehn Jahren 30 Prozent, jetzt 38 Prozent; vor zwei Jahren waren es 40 Prozent. Für die Erhebung des Pew Research Centers und der Tageszeitung "USA Today" wurden Mitte Januar rund 1.500 erwachsene US-Amerikaner befragt.

US-Präsident Barack Obama trifft am 27. März mit Papst Franziskus im Vatikan zusammen. Wie das Weiße Haus Anfang der Woche mitteilte, will Obama mit dem Kirchenoberhaupt unter anderem über die "gemeinsame Verpflichtung zum Kampf gegen Armut und wachsende Ungleichheit" sprechen.

(KNA)
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