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Hochrechnung zur Landtagswahl in Österreich Jeder vierte Wiener stimmte für Rechtspopulisten

Wien (RPO). Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei (FPÖ) geht voraussichtlich als großer Sieger aus der Landtagswahl in Wien hervor. Laut einer vom Österreichischen Rundfunk (ORF) veröffentlichten Hochrechnung stimmten knapp 27 Prozent für die FPÖ. Das ist ein Gewinn von mehr als zwölf Prozentpunkten. Die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) konnte bei der Wahl am Sonntag ihre Hochburg zwar verteidigen, verlor jedoch wohl die absolute Mehrheit.

 Wenn Gesichter eine wahl erzählen: FPÖ-Chef Heinz Christian Strache strahlt, SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl muss eine herbe Niederlage verkraften.

Wenn Gesichter eine wahl erzählen: FPÖ-Chef Heinz Christian Strache strahlt, SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl muss eine herbe Niederlage verkraften.

Foto: AFP, AFP

Die SPÖ büßte knapp fünf Punkte ein und sackte auf rund 44 Prozent der Stimmen ab. Bestätigen sich die Hochrechnungen, wird aus dem einst "roten Wien" eine ganz normale Stadt mit einer Koalitionsregierung.

Trotz des Stimmengewinns hat die FPÖ keine Chance auf eine Beteiligung an der Stadtregierung - selbst wenn die SPÖ einen Partner braucht. Der Wiener SPÖ-Chef Bürgermeister Michael Häupl schloss am Wahlabend eine Koalition mit der FPÖ erneut kategorisch aus.

Mit dem Erfolg bei der Wiener Wahl kehrte die FPÖ aber zu der Stärke zurück, die sie unter Führung des 2008 verstorbenen Jörg Haider in den 1990er Jahren gehabt hatte. Damals erreichte sie in Wien fast 28 Prozent und bei der Parlamentswahl 1999 über 27 Prozent der Stimmen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache machte im Wiener Wahlkampf wie sein einstiges Idol Haider vor allem gegen die Zuwanderung von Ausländern Stimmung. Innenpolitisch bleibt die FPÖ mit ihrer Linie isoliert und hat keine Koalitionspartner.

Als wahrscheinlichstes Bündnis in Wien gilt eine Zusammenarbeit der SPÖ mit der konservativen Volkspartei (ÖVP) wie sie auch auf Bundesebene besteht. "Das wäre die logische Variante", sagte der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier. Die ÖVP verlor rund sechs Prozentpunkte und rutschte auf 13 Prozent der Stimmen ab. Die Grünen verloren leicht auf etwa zwölf Prozent.

Die Hochrechnung wurde bei knapp zwei Drittel der ausgezählten Stimmen erstellt. Zur Wahl aufgerufen waren rund 1,1 Millionen Wiener.

(RTR/pst)
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