Eklat in der Ukraine Janukowitsch: Timoschenko war in Mord verwickelt

Kiew · Mit Spekulationen über eine Verwicklung der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko in einen Mord hat Präsident Viktor Janukowitsch einen Skandal ausgelöst.

 Ukraines Präsident Viktor Janukowitsch hat mit Äußerungen zu Verwicklungen von Oppositionsführerin Julia Timoschenko in einen Mord für einen Eklat gesorgt.

Ukraines Präsident Viktor Janukowitsch hat mit Äußerungen zu Verwicklungen von Oppositionsführerin Julia Timoschenko in einen Mord für einen Eklat gesorgt.

Foto: dpa, Sergey Dolzhenko

"Die Verbrechen, deretwegen in verschiedenen Verfahren ermittelt wurde, wurden mit Beteiligung Julia Timoschenkos verübt. Das ist kein Geheimnis für die Welt, das ist wirklich so. Einschließlich der Ermordung von Jewgeni Schtscherban. Da gab es Motive", zitierten ukrainische Zeitungen am Donnerstag aus einem Gespräch ausländischer Medien mit dem Staatschef.

Der Parlamentsabgeordnete Jewgeni Schtscherban und seine Frau waren 1996 von Auftragskillern ermordet worden. Er und Timoschenko mischten damals im lukrativen Gasgeschäft mit.

In einem vom Präsidialamt veröffentlichten Interviewausschnitt der Agentur Interfax sagte Janukowitsch: "Falls das Gericht beweist, dass Timoschenko am Mord an Schtscherban beteiligt war, worüber gerade viel in der Presse geschrieben wird, dann könnte die Sache eine völlig andere Wendung nehmen." Darüber entscheide aber ein Gericht.

Timoschenkos Partei reagierte empört. "Janukowitsch bestimmt jetzt selbst, wer im Land ein Verbrecher ist und wer nicht", sagte Parteivize Alexander Turtschinow einer Mitteilung zufolge. Timoschenko war 2011 in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

(dpa)
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