Präsident des Landes Janukowitsch sieht Ukraine nicht reif für EU-Vertrag

Kiew · Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hält sein Land für wirtschaftlich noch nicht reif für eine Partnerschaft mit der EU und lehnt deshalb eine Unterschrift unter einem geplanten Assoziierungsabkommen ab.

Schlägerei im ukrainischen Parlament
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Die Ex-Sowjetrepublik könne einen solchen Vertrag erst unterschreiben, wenn sie selbst stark sei, sagte der Staatschef in einem Fernsehinterview am Dienstag in Kiew.

Für den Abschluss des Assoziierungsabkommens über eine engere Partnerschaft und freien Handel mit der EU müsse die Zukunft abgewartet werden, sagte Janukowitsch. Die Unterschrift war für einen EU-Gipfel an diesem Freitag in Vilnius (Litauen) geplant gewesen.

"Wir werden alles tun, damit die Ukraine wirtschaftlich stärker wird, alles, damit wir Jahr für Jahr besser leben, damit unser Land wettbewerbsfähig wird", sagte Janukowitsch. "Sobald wir ein Niveau erreichen, das uns bequem erscheint, wenn es unseren Interessen entspricht, wenn wir unter normalen Bedingungen verhandeln können, dann können wir über eine Unterzeichnung sprechen", sagte der Staatschef. Vorher hatte die Regierung nur von einer Pause für die EU-Annäherung gesprochen.

Janukowitsch beklagte sich vor laufenden Kameras auch, dass der Internationale Währungsfonds der Ukraine bereits 2010 rund 610 Millionen Euro technische Hilfe in Aussicht gestellt habe. "Drei Jahre lang haben sie uns das wie ein Bonbon in einer schönen Verpackung gezeigt", meinte der Präsident. Am Ende hätten sich alle Hoffnungen, dass der IWF dem Land helfe, zerschlagen. Das sei "erniedrigend" gewesen, meinte Janukowitsch.

(dpa)
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