Jair Bolsonaro im Weißen Haus Donald Trump würde Brasilien gerne in der Nato sehen
Washington · Der oftmals als „Tropen-Trump“ bezeichnete Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, ist von seinem amerikanischen Amtskollegen Donald Trump im Weißen Haus empfangen worden. Der Republikaner bemühte sich merklich um gute Stimmung.
Die Arbeitsbeziehung der beiden werde „fantastisch“ sein, sagte Trump am Dienstag voraus. Sie hätten viele Ansichten gemeinsam. Außerdem deutete Trump einen etwaigen Nato-Beitritt Brasiliens an.
Zunächst lobte er Brasiliens Bemühen, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beizutreten. Die USA unterstützten Brasilien zudem dabei, ein wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter für die Vereinigten Staaten oder gar ein Nato-Verbündeter zu werden. Brasilien strebt an, als Nicht-Nato-Verbündeter leichter US-Waffen kaufen zu können und Hindernisse für eine militärische Zusammenarbeit und andere Kooperationen abzubauen.
Bolsonaro betonte derweil, gemeinsam mit Trump auf gleiche Interessen hinarbeiten zu wollen. Der US-Präsident wolle ein „großartiges Amerika“, und er wolle ein „großartiges Brasilien“. Der Rechtspopulist trat sein Amt im Januar an. Im Wahlkampf hatte er Trumps „America First“-Slogan mit der Parole übernommen, brasilianische Interessen sollten stets zuerst kommen. In der Vergangenheit fiel er zudem mit schwulenfeindlichen, rassistischen und sexistischen Kommentaren auf.
Mit Blick auf Bolsonaros Wahlkampf sagte Trump, er fühle sich angesichts der Vergleiche mit seinem eigenen Wahlsieg 2016 „geehrt“. Bolsonaro habe eine unglaubliche Kampagne geleitet und einen ausgezeichneten Job gemacht.