Italiens Regierungschef Renzi will Italiener 2018 wählen lassen

Rom · Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat Wahlen für 2018 angekündigt – egal wie die Verfassungsreform ausfalle. Renzi rudert damit gewaltig zurück.

 Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat für 2018 Parlamentswahlen angekündigt.

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat für 2018 Parlamentswahlen angekündigt.

Foto: ap, SO

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat Wahlen für 2018 angekündigt — egal wie die Verfassungsreform ausfalle. Renzi rudert damit gewaltig zurück.

Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat für 2018 Parlamentswahlen angekündigt. Egal wie das bevorstehende Referendum über die Verfassungsreform ausfalle, werde 2018 gewählt, sagte der Premier am Sonntagabend bei einer Veranstaltung in der Toskana. Bisher hatte Renzi immer sein politisches Schicksal mit dem Ergebnis des Referendums verbunden und gesagt, er werde zurücktreten, falls die Reform beim Volk durchfällt.

"Ich habe auch einen Fehler gemacht, dass ich gesagt habe, es ist ein Referendum über Renzi", erklärte er jetzt. Es sei falsch gewesen, die Abstimmung zu "personalisieren". Jedoch sagte Renzi auch: "Wenn die Nein-Stimmen gewinnen, habe ich bereits gesagt, was ich tun werde." Näher erläuterte er das nicht.

Die Abstimmung über die Reform, die die Rechte des Senats beschneidet, soll im Herbst stattfinden, ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die Umfragewerte für Renzi und seine sozialdemokratische Partei Partito Democratico (PD) waren in letzter Zeit stark gesunken. Bei Regionalwahlen konnte die europakritische Protestpartei Movimento 5 Stelle (Fünf-Sterne-Bewegung) punkten.

Renzi ist seit Februar 2014 Regierungschef in Italien. Allerdings wurde er nicht selbst vom Volk gewählt, sondern übernahm das Amt von Enrico Letta, der zurückgetreten war. In Italien kann die Regierung den Zeitpunkt der Wahlen selbst bestimmen.

Renzi trifft an diesem Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten François Hollande auf der italienischen Insel Ventotene. Dort wollen sie über die Zukunft Europas beraten.
Italien ist hoch verschuldet, und die Wirtschaft lahmt immer noch.

(rent/dpa)
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