Medienberichte Italien beschlagnahmt offenbar Yacht und Villa russischer Milliardäre

Imperia · Außenminister di Maio hat angekündigt, Italien wolle Besitztümer russischer Oligarchen im Wert von rund 140 Millionen Euro beschlagnahmen. Eine Yacht des reichsten Mann Russlands soll schon festgesetzt worden sein.

 Der italienische Außenminister Luigi di Maio bei einer Pressekonferenz in Moskau Mitte Februar (Archivfoto).

Der italienische Außenminister Luigi di Maio bei einer Pressekonferenz in Moskau Mitte Februar (Archivfoto).

Foto: AP/Shamil Zhumatov

 Italiens Polizei hat Medienberichten zufolge im Zusammenhang mit Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs Güter russischer Oligarchen beschlagnahmt - darunter auch eine Luxusjacht. Die Guardia di Finanza habe das Boot „Lady M“ im Hafen von Imperia in der nordwestitalienischen Region Ligurien festgesetzt, berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos in der Nacht zu Samstag übereinstimmend. Demnach gehört die Jacht dem russischen Milliardär und TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow und einen geschätzten Wert von 65 Millionen Euro. In der Toskana sei die Villa eines anderen Oligarchen konfisziert worden.

Mordaschow hat mit seinem Stahlkonzern Severstal ein Vermögen gemacht und galt bislang als der reichste Mann Russlands. Nach dem russischen Angriff in der Ukraine wurde er auf die EU-Sanktionsliste gesetzt. Einem Insider zufolge hat mit Gennadi Timtschenko ein weiterer Milliardär mit engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin keinen Zugriff mehr auf seine Yacht, die ebenfalls in Imperia liegt.

Außenminister Luigi Di Maio kündigte am Freitagabend im italienischen Fernsehen weitere Sanktionsmaßnahmen an. „Wir müssen es schaffen, die Attacken Putins zu stoppen und ihn an den Verhandlungstisch bringen“, sagte der 35-Jährige im Sender TG2. „Das wird nicht mit Höflichkeit gehen, und deshalb wird man sich auch in Italien in den kommenden Stunden vorbereiten, circa 140 Millionen Euro an Gütern russischer Oligarchen zu beschlagnahmen“, erklärte er weiter.

Einen Tag zuvor war im Finanzministerium, dem die Guardia di Finanza untersteht, bereits der Ausschuss für Finanzsicherheit zusammengekommen, um über die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland zu beraten, wie das Ministerium am Freitag mitteilte.

(peng/dpa)
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