Gewalt am Gazastreifen Israelische Truppen warten auf Befehl zur Bodenoffensive

Jerusalem (RPO). Israel ist nach Angaben von Verteidigungsminister Ehud Barak zu einer "Ausweitung und Vertiefung" seiner Angriffe im Gazastreifen entschlossen. Laut israelischen Medien steht eine Bodenoffensive der Armee im Gazastreifen kurz bevor.

Weltweite Proteste gegen Israels Angriff auf Gaza
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Israel werde seinen Militäreinsatz fortsetzen und auch intensivieren, so lange bis die gesetzten Ziele erreicht seien, sagte Barak am Mittwochabend bei einem Besuch in der israelischen Stadt Beerschewa, die am Mittwoch von vier palästinensischen Raketen getroffen worden war.

Israel hatte zuvor den weltweiten Forderungen nach einer Waffenruhe im Gazastreifen eine Absage erteilt. Die israelische Luftwaffe hatte als Reaktion auf den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen am vergangenen Samstag mit der massiven Bombardierung von Hamas-Standorten in dem Palästinensergebiet begonnen.

Arabische Liga will Resolution gegen Israel

Der UN-Sicherheitsrat berief für Mittwochabend eine Sitzung ein, um über die Lage im Gazastreifen zu beraten. Sie sollte um 0.00 MEZ in New York beginnen, wie ein UN-Sprecher mitteilte. Sowohl Palästinenserpräsident Mahmud Abbas als auch die Arabische Liga hatten den Sicherheitsrat am Mittwoch dazu aufgerufen, eine Resolution zu verabschieden, die einen Waffenstillstand im Gazastreifen vorschreibt. Das UN-Gremium hatte zuletzt in der Nacht zum vergangenen Sonntag eine nicht bindende Erklärung beschlossen, in der sie ein Ende der Gewalt in Nahost forderte.

Die Mitglieder der Arabischen Liga wollen den UN-Sicherheitsrat auffordern, sich in einer Resolution für ein Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen auszusprechen. In einer am Mittwoch nach dem Ende ihrer Beratungen in Kairo verabschiedeten Erklärung befürworteten die Außenminister der arabischen Staaten eine entsprechende sofortige Anfrage bei dem UN-Gremium. Der Sicherheitsrat müsse in einer "bindenden Entschließung" ein Ende der "israelischen Aggression" fordern, heißt es in der Erklärung. Eine Delegation unter Leitung des saudiarabischen Außenministers Saud el Faisal sollte zum UN-Sitz nach New York reisen, um den arabischen Vorschlag für eine Entschließung vorzulegen.

Im Bemühen um Vermittlung in dem Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen will Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Montag in den Nahen Osten reisen. Es gehöre zu den Aufgaben Frankreichs, überall nach Wegen für den Frieden zu suchen, sagte Sarkozy am Mittwoch in seiner Neujahrsansprache. Nach Angaben aus dem Elysée-Palast soll Sarkozy am Montag nach Ägypten, in das Westjordanland und nach Israel reisen. Am Dienstag wird er in Syrien und im Libanon erwartet.

Auch in der Nacht zu Donnerstag dauerten die israelischen Angriffe im Gazastreifen an. Zwei Palästinenser, darunter eine Frau, starben im Süden des Gebiets. Ziel der Luftangriffe sei ein örtlicher Hamas-Chef gewesen, der aber nicht getroffen wurde, sagte ein Vertreter der Rettungskräfte.

(AFP)
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