Erster Einsatz in Ramallah seit Monaten Israelische Armee vor Autonomiebehörde aufmarschiert

Ramallah (rpo). In der Nacht ist die israelische Armee vor dem Amtssitz des neuen Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas in Ramallah aufmarschiert. Etwa ein Dutzend Fahrzeuge gingen vor dem Sitz der Autonomiebehörde in Stellung, wie palästinensische Sicherheitskräfte und Augenzeugen berichteten. Es handelte sich um den ersten Einmarsch der israelischen Armee in Ramallah seit vielen Monaten. Die Palästinenser haben Konsequenzen gezogen.

Abbas: So feiert der Sieger
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Foto: (alle) AP

Bei dem jüngsten Vorstoß hätten etwa 20 Jeeps und gepanzerte Fahrzeuge zudem ein Gebäude im Zentrum von Ramallah umstellt, hieß es von palästinensischer Seite. Anschließend hätten sich Soldaten mittels Sprengsätzen Eintritt in das Haus verschafft und es durchsucht. Ein israelischer Armeeoffizier sagte der Nachrichtenagentur AFP hingegen, es sei kein explosives Material verwendet worden. Es habe sich um einen "Routineeinsatz" auf der Suche nach verdächtigen Palästinensern gehandelt.

Abbas verhandelt derzeit im Gazastreifen mit radikalen Gruppen über eine Waffenruhe. Die israelische Regierung hatte den Palästinenserpräsidenten in der vergangenen Woche gewarnt, ihm stehe nur begrenzte Zeit zur Verfügung, um für ein Ende der anti-israelischen Anschläge zu sorgen. Ansonsten drohe eine neue israelische Militäroffensive.

Palästinenser ziehen Konsequenz

Palästinensische Sicherheitskräfte haben am Freitag ihren Einsatz gegen Raketenangriffe militanter Gruppen auf Israel begonnen. Die ersten Polizisten bezogen am Freitagmorgen am Grenzübergang Eres zwischen dem Gazastreifen und Israel Stellung. Insgesamt sollen im nördlichen Gazastreifen ab Freitag mehrere hundert palästinensische Polizisten den Raketeneingriffen Einhalt gebieten. Der Süden des Küstenstreifens soll später mit einbezogen werden.

(afp)
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