Raketeneinschläge in Wohngebiete Israelische Armee rückt in Gazastreifen vor

Gaza (rpo). Die israelische Armee begann am Sonntag mit einer neuen Offensive im Gazastreifen. 50 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge rückten in das Gebiet von Beit Hanun bei Eres im Nordosten des Gazastreifens vor. Die Soldaten wollen hier die Abschussbasis für die Raketen finden, welche in ein israelisches Wohn- und Industriegebiet eingeschlagen waren.

Es waren zwei Kassam-Kurzstreckenraketen auf die in der Negev-Wüste gelegene südisraelische Stadt Sderot abgefeuert worden. Dabei wurden nach Angaben der israelischen Armee vier Menschen leicht verletzt.

Die selbstgebauten Kassam-Raketen, die mit etwa fünf Kilogramm Sprengstoff bestückt werden können, haben eine Reichweite von rund zehn Kilometern und sind wenig treffsicher. Sie sind nach den Essedin-el-Kassam-Brigaden benannt, dem militärischen Arm der radikalislamischen Hamas-Bewegung.

Die israelische Armee hatte sich erst Stunden zuvor nach einem dreitägigen Einsatz aus Chan Junis im südlichen Gazastreifen zurückgezogen und auf den Anhöhen in der Umgebung positioniert. Damit sollten nach Angaben aus Armeekreisen erneute Angriffe auf militärische Einrichtungen und jüdische Siedlungen in dem Gebiet verhindert werden.

Den Angaben zufolge hatten palästinensische Aktivisten zuvor fünf Mösergranaten auf israelische Ziele gefeuert. Die Armee hatte ihren Einsatz im Lager Chan Junis in der Nacht zum Donnerstag begonnen. Insgesamt wurden bei dem Vorstoß elf Palästinenser getötet, unter ihnen mindestens neun Aktivisten radikaler oder radikalislamischer Palästinenserorganisationen.

Plästinenser dürfen pilgern

Die israelische Armee hat am Sonntag mehrere hundert Palästinenser mit Bussen nach Ägypten gebracht, um ihnen die Teilnahme an der Pilgerreise nach Mekka zu ermöglichen. Insgesamt sollen in der ersten Januar-Woche rund 4.500 Palästinenser ins Nachbarland gefahren werden, erklärte ein Militärsprecher.

Von dort können sie nach Saudi-Arabien fliegen. Die Pilgerreise, der Hadsch, beginnt in diesem Jahr am 22. Januar. Die israelische Armee übernahm den Transport der Pilger, da der Grenzübergang von Gaza nach Ägypten bei einem Anschlag der Hamas im Dezember zerstört wurde. Seine Reparatur werde noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, hieß es.

(afp)
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