Netanjahu dankt Trump US-Botschaft in Jerusalem soll im Mai eröffnen

Washington · Die USA wollen ihre Botschaft in Jerusalem früher eröffnen als bislang erwartet. Bereits im Mai würden der Botschafter und ein kleines Team in das bisherige Konsulat in Jerusalem umziehen, gab das US-Außenministerium am Freitag bekannt.

 Der Felsendom in Jerusalem (Archiv).

Der Felsendom in Jerusalem (Archiv).

Foto: rtr

Die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem im Mai würde mit der Feier des 70-jährigen Bestehens des Staates zusammenfallen. Auf dem Gelände solle bis zum Ende des nächsten Jahres ein Erweiterungsbau für die Botschaft eröffnet werden, teilte das Ministerium weiter mit. Die Suche nach einem neuen Gelände für die US-Vertretung sei bereits eingeläutet worden.

Noch im Januar hatte US-Präsident Donald Trump im Reuters-Interview ausgeschlossen, dass die Verlegung von Tel Aviv nach Jerusalem schon 2018 über die Bühne geht. Vize-Präsident Mike Pence sagte vor dem israelischen Parlament im vergangenen Monat, dass die Botschaft bis Ende 2019 verlegt werden soll. Ein genaues Datum nannte er nicht.

Trump hatte Jerusalem Anfang Dezember als israelische Hauptstadt anerkannt. Damit löste er ein Wahlkampfversprechen ein und sorgte gleichzeitig für heftige Kritik insbesondere bei den Palästinensern. Sie betrachten das seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzte Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Staates. Die Palästinenser reagierten verärgert auf die Berichte über eine frühere Eröffnung. Das sei ein unzumutbarer Schritt. Damit werde jeder Versuch, in der Region Frieden zu schaffen, erschwert, sagte ein Sprecher von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte die Ankündigung am Freitag. "Das sei ein großartiger Tag für das israelische Volk", sagte er. Diese Entscheidung werde den Unabhängigkeitstag zu einem noch größeren Fest verhelfen. "Danke Präsident Trump für Ihre Führung und Ihre Freundschaft."

Trump verteidigte am Freitag sein Vorgehen. Es habe zwar immensen Widerstand gegen seine Entscheidung gegeben, sagte er bei einer Rede in Washington. Nachdem er angedeutet habe, diesen Schritt vollziehen zu wollen, seien immer mehr Länder und Menschen auf ihn zugekommen und hätten ihn gedrängt: "Tue es nicht. Tue es nicht. Tue es nicht". Er habe es aber als richtig angesehen. "Ich habe geantwortet: 'Wir müssen es tun. Wir machen das richtige. Wir machen das richtige, wir müssen es tun.' Und ich habe es gemacht."

(felt)
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