Nahost-Konflikt Israel soll US-Außenminister Kerry abgehört haben

Hamburg · Der israelische Geheimdienst soll einem Medienbericht zufolge US-Außenminister John Kerry während dessen Verhandlungsbemühungen um einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern abgehört haben.

 US-Außenminister John Kerry soll vom israelischen Geheimdienst abgehört worden sein.

US-Außenminister John Kerry soll vom israelischen Geheimdienst abgehört worden sein.

Foto: afp, SL/ljm

Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete, wurden Kerrys Telefongespräche im vergangenen Jahr von den Israelis und mindestens einem weiteren Geheimdienst abgehört. Das Magazin beruft sich dabei auf mehrere Quellen in Geheimdienstkreisen. Demnach hatte Kerry seine Verhandlungen mit hochrangigen Nahost-Politikern zum Teil über unverschlüsselte Telefonverbindungen geführt. Kerry hatte über Monate versucht, eine dauerhafte Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen herbeizuführen. In dieser Zeit verschlechterte sich das Verhältnis zwischen der US-Regierung unter Präsident Barack Obama und der von Benjamin Netanjahu geführten israelischen Regierung deutlich.

Nach "Spiegel"-Informationen forderten zuletzt einzelne israelische Regierungsmitglieder indirekt, dass Kerry sich aus den Verhandlungen zurückziehen solle. Seit dem Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen vor bald vier Wochen sind die Hoffnungen auf eine friedliche Zweistaatenlösung im Nahen Osten weiter gesunken.

(DEU)
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