Nahost Israel reagiert mit Luftangriffen auf Brandballons aus dem Gazastreifen

Jerusalem · Als Vergeltung für drei mutmaßliche Brandballons fliegt die israelische Regierung Luftangriffe auf den Gazastreifen. Zudem schränkt sie die Fischerei vor dem palästinensischen Küstengebiet ein.

 Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe (Symbolbild).

Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe (Symbolbild).

Foto: AP/Ariel Schalit

Israel hat als Reaktion auf Brandballons aus dem Gazastreifen Ziele in dem palästinensischen Küstengebiet bombardiert. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus palästinensischen Sicherheitskreisen erfuhr, griff die israelische Armee am Sonntag eine Freifläche im nördlichen Gazastreifen sowie eine Ausbildungsstätte für Kämpfer der radikalislamischen Hamas im südlichen Chan Junis an. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Israel äußerte sich zunächst nicht zu den Luftangriffen.

Wie die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete (Cogat) mitteilte, wurde als Reaktion auf die Brandballons die Fischereizone vor dem Gazastreifen um die Hälfte eingeschränkt. Dieses Vorgehen gilt als eine übliche israelische Reaktion auf Beschuss aus dem palästinensischen Gebiet.

Die israelische Feuerwehr hatte am Sonntag nach eigenen Angaben drei Buschbrände in der nahe der Grenze zum Gazastreifen gelegenen Region Eschkol gelöscht. Den Angaben zufolge waren die Feuer von Brandballons aus dem Gazastreifen ausgelöst worden.

Cogat bezeichnete die Brandballons als "Verletzung der israelischen Souveränität". Verantwortlich dafür sei die im Gazastreifen regierende Hamas. Diese werde deshalb "die Konsequenzen für die Gewalt tragen, die gegen die Bürger des Staates Israel verübt wurde".

Im Mai war es zwischen radikalen Palästinenserorganisationen im Gazastreifen und der israelischen Armee zu einem elftägigen Krieg gekommen, der mit einem Waffenstillstand endete. Die radikale Hamas ist ungehalten, da Israel seit dem Ende der Kämpfe wenig für eine Lockerung der Blockade des Gazastreifens getan habe. Für Unmut bei der Hamas sorgen zudem Verzögerungen bei indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Wiederaufnahme von Finanzhilfen Katars für das Territorium.

(peng/AFP/dpa)
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