Spannungen in Nahost Israel meldet Raketenangriff aus dem Gazastreifen

Jerusalem · Zum ersten Mal seit Monaten hat ein Geschoss aus dem Gaza-Streifen Israel getroffen. In den Tagen zuvor waren auf dem Tempelberg in Jerusalem Dutzende Palästinenser bei gewaltsamen Zusammenstößen verletzt worden.

 Eine Rakete der israelischen Iron Dome-Flugabwehr erhellt den Nachthimmel über dem Gazastreifen am frühen Donnerstagmorgen.

Eine Rakete der israelischen Iron Dome-Flugabwehr erhellt den Nachthimmel über dem Gazastreifen am frühen Donnerstagmorgen.

Foto: AFP/SAID KHATIB

Aus dem Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Armee eine Rakete auf Israel abgefeuert worden. Ein Trümmerteil der Rakete sei in den Hof eines Hauses in der südisraelischen Stadt Sderot gefallen, teilte die Polizei am späten Mittwochabend mit. Verletzt wurde demnach niemand.

Es war das erste Mal seit Monaten, dass ein aus dem Gazastreifen abgefeuertes Geschoss israelisches Gebiet traf. Bereits am Montagabend war aus dem palästinensischen Küstengebiet eine Rakete abgefeuert worden, die jedoch vom israelischen Raketenschutzschild Iron Dome abgefangen wurde. Als Reaktion auf den Raketenangriff vom Montag griff die israelische Armee Ziele im Gazastreifen an.

Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern hatten sich zuletzt erheblich verschärft. Am Wochenende hatte es rund um den Tempelberg in Jerusalem eine Reihe gewaltsamer Zusammenstöße gegeben. Zwischen Freitag und Sonntag wurden dort mehr als 170 Menschen verletzt, die meisten von ihnen palästinensische Demonstranten.

Die Lage in der Jerusalemer Altstadt war in den vergangenen Tagen besonders angespannt, weil der muslimische Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest und Ostern zusammenfällt. Der Tempelberg ist allen drei monotheistischen Religionen heilig. Jüdische Gläubige dürfen den Platz vor der Al-Aksa-Moschee zu bestimmten Zeiten besuchen, beten dürfen sie dort aber nicht.

Am Mittwoch hinderte die israelische Polizei hunderte ultranationalistische jüdische Demonstranten am Zutritt zum muslimischen Teil der Jerusalemer Altstadt.

Die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, hatte am Sonntag gewarnt, „Al-Aksa gehört uns und nur uns allein“. Sie werde das Recht der Palästinenser, dort zu beten, verteidigen.

(peng/AFP)
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