Umzug im Mai Guatemala will Botschaft nach Jerusalem verlegen
Tel Aviv/Washington · Das mittelamerikanische Guatemala will seine Botschaft in Israel im Mai von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Die Auslandsvertretung werde zwei Tage nach der US-Botschaft zum Unabhängigkeitstag Israels umziehen.
Das bestätigte Präsident Jimmy Morales nach Medienberichten am Sonntag (Ortszeit) in Washington bei der proisraelischen Lobbyorganisation AIPAC. Als Datum sei der 16. Mai geplant.
Es gibt enge Beziehungen zwischen beiden Staaten, Israel unterstützte das mittelamerikanische Land zuletzt beim Bau einer Spezialklinik sowie im Agrar- und Umweltsektor. Zudem wurden Polizeikommissare aus Guatemala in Israel ausgebildet, und es gibt eine Kooperation im Militärbereich.
Die Palästinenser hatten entrüstet auf die US-Ankündigung reagiert. Chefunterhändler Saeb Erekat kritisierte auch scharf das Datum - einen Tag bevor die Palästinenser am 15. Mai der Nakba (Katastrophe) gedenken.
Dabei geht es um den Verlust ihrer Heimat nach der Gründung des Staates Israel 1948. Während des ersten Nahostkriegs nach der Staatsgründung gab es nach unterschiedlichen Schätzungen rund 700.000 palästinensische Flüchtlinge und Vertriebene.
Trump hatte im Alleingang im Dezember Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt und die Verlegung der Botschaft angekündigt. Das stieß weltweit auf Kritik. In den Palästinensergebieten kam es zu Unruhen. Die Palästinenser beanspruchen den Ostteil Jerusalems als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates. Der endgültige politische Status von Jerusalem sollte eigentlich in Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern geklärt werden.