„Jeder kennt die Regeln“ Frankreichs Präsident Macron gerät in Jerusalem mit israelischen Sicherheitsleuten aneinander

Jerusalem · Wirbel beim Israel-Besuch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Beim Besuch einer Kirche geriet er in ein Wortgefecht mit Sicherheitsleuten.

 Emmanuel Macron in Jerusalem.

Emmanuel Macron in Jerusalem.

Foto: AFP/AHMAD GHARABLI

Beim Besuch einer Kirche in Jerusalem hat sich der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem ihn begleitenden Sicherheitspersonal angelegt. Beim Hineingehen in die St.-Anna-Kirche am Mittwoch sagte er auf Englisch an einen Beamten gerichtet: „Jeder kennt die Regeln.“ Danach ergänzte er: „Ich mag nicht, was Sie vor mir gemacht haben. Gehen Sie raus.“

Später beschrieb Macron den Vorfall als „Moment der Irritation“ zwischen den Sicherheitskräften. Israels Zuständigkeit ende an der Tür der Kirche und Frankreichs beginne, sagte er. Die in der Jerusalemer Altstadt befindliche Kirche St. Anna ist in französischem Staatsbesitz. Macron wollte offenbar nicht, dass das israelische Personal ihn hineinbegleitet.

Im Zuge des Geschehens bedankte sich Macron zugleich bei einem anderen Sicherheitsbeamten für dessen Einsatz. Alle Polizisten um sich herum forderte er auf, die Regeln zu respektieren „wie sie seit Jahrhunderten“ bestünden. „Sie werden mit mir nicht geändert.“

In einer gemeinsamen Stellungnahme von israelischer Polizei und Geheimdienst Schin Bet hieß es, bei Macrons Ankunft habe es eine Diskussion zwischen israelischen und französischen Sicherheitsbeamten über die Begleitung in das Gotteshaus gegeben. Die israelischen Kräfte hätten Macron ins Innere begleitet. „Als der Präsident und die Delegation den Besuch beendet hatten, hat er sich wegen des Vorfalls entschuldigt und Hände mit dem Sicherheitspersonal geschüttelt und seinen geplanten Besuch in der Altstadt mit Sicherheitskräften fortgesetzt.“

In Jerusalem herrscht vor einer Gedenkveranstaltung zum Holocaust höchste Sicherheitsstufe. Dutzende Staats- und Regierungschefs werden am Donnerstag in Yad Vashem erwartet, darunter auch Macron.

(mja/dpa)
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