Neue Zusammenstöße Festnahmen und Verletzte bei Unruhen in Jerusalem

Jerusalem · Bei neuen Zusammenstößen in Jerusalem hat es am Samstagabend Verletzte und Festnahmen gegeben. Hunderte Palästinenser lieferten sich in der Nähe des Damaskus-Tors zur Altstadt Konfrontationen mit der Polizei.

 Dieses Bild zeigt Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern am Samstagabend.

Dieses Bild zeigt Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern am Samstagabend.

Foto: AFP/AHMAD GHARABLI

Die Demonstranten warfen nach Polizeiangaben Steine und Brandflaschen. Die Sicherheitskräfte setzten nach Medienberichten Blendgranaten ein. Auch am Kalandia-Übergang nach Ramallah kam es zu Unruhen.

Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond wurden zwölf arabische Jugendliche verletzt. Die israelische Polizei teilte am Sonntag mit, in der Nacht seien 17 Verdächtige festgenommen worden.

Nach Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 13. April war es in Jerusalem bereits mehrfach zu ähnlichen Konfrontationen gekommen. Diese gelten auch als Anlass für neue Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf israelisches Gebiet. Seit Freitagabend waren rund 40 Geschosse aus dem Palästinensergebiet auf Israel abgefeuert worden. Israels Luftwaffe beschoss Einrichtungen der in dem Küstenstreifen herrschenden Hamas. In der Nacht zum Sonntag blieb es jedoch vorerst ruhig.

Als Auslöser für die Unruhen in Jerusalem gilt Zorn der Palästinenser über Sperrmaßnahmen der israelischen Polizei im Bereich der Altstadt während des Ramadan-Monats. Die muslimischen Freitagsgebete auf dem Tempelberg in der Altstadt waren allerdings friedlich verlaufen.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Juden ist der Ort ebenfalls heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Um die heilige Stätte gibt es immer wieder Streit.

(hebu/dpa)
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