Bekanntgebung verschoben Wahlergebnisse in Israel erst am Mittwoch präsentiert

Jerusalem · Die amtlichen Ergebnisse der israelischen Parlamentswahl vom 2. März werden erst am Mittwoch Präsident Reuven Rivlin übergeben. Die Wahl vergangene Woche war bereits die dritte Wahl innerhalb eines Jahres.

 Reuven Rivlin, Staatspräsident von Israel, gibt während der israelischen Parlamentswahlen in einem Wahllokal in Jerusalem seine Stimme ab.

Reuven Rivlin, Staatspräsident von Israel, gibt während der israelischen Parlamentswahlen in einem Wahllokal in Jerusalem seine Stimme ab.

Foto: dpa/Nir Alon

Die kurze Zeremonie werde um 10.00 Uhr stattfinden, bestätigte ein Sprecher Rivlins am Montag. Ursprünglich hatte es geheißen, die Ergebnisse würden am Dienstag präsentiert. Dies sei jedoch aufgrund des jüdischen Feiertages Purim, der am Dienstag stattfindet, verschoben worden, hieß es nun.

Aus der Wahl in der vergangenen Woche war die Likud-Partei des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit 36 Sitzen als stärkste Kraft hervorgegangen. Das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Benny Gantz wurde mit 33 Sitzen zweitstärkste Kraft. Nach Auszählung fast aller Stimmen verfehlten allerdings nach Medienberichten sowohl der rechts-religiöse Block um den Regierungschef als auch das Mitte-Links-Lager die Mehrheit von mindestens 61 Mandaten in der Knesset.

Oppositionsführer Gantz bemühte sich am Montag trotzdem weiter um die Bildung einer Regierung. Er traf sich dazu nach Angaben einer Parteisprecherin unter anderem mit dem Vorsitzenden der Vereinigten Arabischen Liste, Aiman Auda. Gantz habe sein „Versprechen wiederholt, eine Regierung zu bilden, die allen israelischen Bürgern dienen wird, Juden ebenso wie Arabern, und darauf hinzuarbeiten, vierte Wahlen zu verhindern“, hieß es in einer Mitteilung.

Gantz hatte bereits am Sonntag Bedingungen des ultrarechten Ex-Verteidigungsministers Avigdor Lieberman (Israel Beitenu) für eine Regierungsbildung zugestimmt. Liebermans Partei kam bei der Wahl auf sieben Sitze und ist damit Zünglein an der Waage. Möglich wäre somit eine Minderheitsregierung von Gantz, der linksliberalen Liste der Arbeitspartei mit Gescher und Meretz sowie Israel Beitenu. Diese könnte sich durch die Vereinigte Arabische Liste tolerieren lassen.

Nach der Übergabe des amtlichen Ergebnisses hat Präsident Rivlin eine Woche Zeit, einen Kandidaten mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Sollte Gantz von Lieberman und den arabischen Parteien empfohlen werden, könnte er mit der Regierungsbildung beauftragt werden, obwohl seine Partei bei der Wahl nur auf Platz zwei landete.

(ala/dpa)
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