Séléka-Gruppe Islamisten töten offenbar 34 Menschen in Zentralafrika

Bangui · Bei einer Serie von Angriffen auf abgelegene Dörfer haben muslimische Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik in der vergangenen Woche mindestens 34 Menschen getötet.

Die berüchtigte Séléka-Gruppe, die das Land zehn Monate führte, habe die Attacken verübt, sagte der Bürgermeister der Kommune Mbres, Bienvenu Sarapata.

Zeugen berichteten, dass die Rebellen angedroht hätten, weitere Dörfer in den kommenden Wochen vor dem für Mitte September geplanten Eintreffen der Friedensmission der Vereinten Nationen angreifen zu wollen. Die Séléka-Kämpfer hatten im Januar die Regierungsmacht verloren. In den vergangenen Monaten stellten sie sich im Norden des Landes neu auf.

In den vergangenen 16 Monaten waren bei religiös motivierten Gewaltakten in dem Land mehrere Tausend Menschen getötet worden. Dem Konflikt war der Sturz des christlichen Präsidenten François Bozizé durch muslimische Rebellen im März 2013 vorausgegangen. Während der zehnmonatigen Herrschaft der Séléka-Gruppe wehrten sich christlichen Milizen der Anti-Balaka-Bewegung immer stärker gegen die Gewalt der Rebellen. Zehntausende Menschen flohen.

Inzwischen gibt es zwar eine zivile Regierung, die bis Februar landesweite Wahlen vorbereiten soll. Allerdings ist unklar, ob die Waffenruhe von allen akzeptiert wird: Als Vertreter der muslimischen Séléka-Kämpfer trat Mohamed Moussa Dhaffane auf, der sich im vergangenen Jahr mit anderen Anführern der Gruppe zerstritten hatte.

(ap)
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