Nachfolger schon bekannt Dschihadistenmiliz Islamischer Staat verkündet Tod ihres Anführers

Beirut · Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers verkündet. Auch den Namen des neuen Anführers gab die Miliz bekannt.

Die irakische Stadt Mossul im Jahr 2018. Nach harten Kämpfen war der sogenannte Islamische Staat dort vertrieben worden.

Die irakische Stadt Mossul im Jahr 2018. Nach harten Kämpfen war der sogenannte Islamische Staat dort vertrieben worden.

Foto: dpa/Khalil Dawood

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers verkündet. Der Iraker Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi sei „im Kampf gegen die Feinde Gottes“ getötet worden, erklärte ein Sprecher der Miliz am Mittwoch in einer Audio-Botschaft auf Telegram, ohne Angaben zum Zeitpunkt und den Umständen des Todes zu machen. Er fügte hinzu, zum neuen „Kalifen der Muslime“ sei Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi ernannt worden.

Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet. IS-Experte Hassan Hassan zweifelte an der Echtheit der Nachricht. Dschihadisten hätten den Tod ihrer Anführer und Kommandeure schon häufig vorgetäuscht, um den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern. Wer hinter dem Kampfnamen Abu al-Hassan al-Haschimi steckte, wurde bisher nicht bekannt.

Abu al-Hassan al-Haschimi war im März zum Anführer ernannt worden. Er folgte auf Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi, der im Februar bei einem US-Militäreinsatz im Nordwesten Syriens getötet wurde. Nach Angaben aus Washington sprengte sich dieser selbst in die Luft, um nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Der sogenannte Islamische Staat hatte im Juni 2014 in Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat gegründet. 2019 wurden die letzten Teile dieses Gebiets zurück erobert. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. Beobachter warnen davor, dass die Dschihadisten ihren Einfluss wieder ausweiten könnten.

(kj/afp/dpa/reuters)
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