Kampf gegen den IS Irak und Peschmerga rufen um Hilfe

London · Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) feiert Erfolge. In den vergangenen Wochen und Monaten konnte sie weitere Gebiete hinzugewinnen. Der britische Außenminister glaubt nicht mehr daran, dass die irakische Armee gegen den IS bestehen kann.

 Kurdische Peschmerga-Kämpfer auf dem Weg zur Front.

Kurdische Peschmerga-Kämpfer auf dem Weg zur Front.

Foto: ap

Der Kampf einer internationalen Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist noch lange nicht entschieden.Er werde noch Monate dauern, kündigten führende westliche Politiker am Donnerstag zum Auftakt einer Strategie-Konferenz in London an. "Wir müssen noch mehr tun", betonte US-Außenminister John Kerry. Die US-Armee greift gemeinsam mit Verbündeten aus der Luft IS-Ziele an. Westliche Bodentruppen, die direkt an den Kämpfen im Irak und Syrien teilnehmen, gibt es bisher nicht.

Nach Ansicht des britischen Außenministers Philip Hammond wird die irakische Armee auf Monate hinaus nicht in der Lage sein, der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Paroli zu bieten. "Wir erneuern die irakischen Sicherheitskräfte, wir rüsten sie neu aus, wir erneuern ihre Ausbildung und organisieren sie neu", sagte Hammond am Donnerstag vor einem Treffen der Internationalen Allianz gegen den IS. "Aber es wird Monate dauern, bis sie zu großangelegten Kampfeinsätzen gegen den IS in der Lage sind", sagte Hammond der BBC.

Der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi hatte am Mittwoch beklagt, die internationale Hilfe sei nicht ausreichend und komme nicht schnell genug. Auch der Kommandeur der kurdischen Peschmerga im Irak, Jabar Manda, machte im Interview des britischen Senders Sky News Forderungen geltend. "Wir brauchen mehr Ausrüstung, wir brauchen neue Waffen und wir brauchen die Luftschläge", sagte er. "Wir brauchen anhaltende Unterstützung und Ausbildung. Wir brauchen Munition. Wir brauchen neue Waffen, um diesen Krieg zu gewinnen."

Bei dem Treffen in London kamen Politiker und Diplomaten aus 21 Ländern zusammen, um Strategien gegen den IS zu entwickeln. Sie wollen sich auch mit dem Problem ausländischer Kämpfer in den Reihen des Islamischen Staates auseinandersetzen.

IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi - der unsichtbare Scheich
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Der IS drohte unterdessen erneut mit der Ermordung ausländischer Geiseln. Zwei Japaner sollen sterben, wenn die Regierung des asiatischen Landes nicht 200 Millionen US-Dollar (rund 170 Millionen Euro) zahlt. Die Frist, die in einem Internetvideo gesetzt wurde, läuft in der Nacht zum Freitag ab.

(dpa)
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