"Charles de Gaulle" Frankreich setzt Flugzeugträger gegen IS ein

Manama · Nun kommen schwere Geschütze zum Einsatz: Im Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) setzt Frankreich seit Montag auch seinen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein.

 Ein Rafaele-Kampfjet auf dem Deck des Trägers "Charles de Gaulle".

Ein Rafaele-Kampfjet auf dem Deck des Trägers "Charles de Gaulle".

Foto: afp, pbz/FC

An Bord des Flugzeugträgers Charles de Gaulle (AFP) - Im Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) setzt Frankreich seit Montag seinen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein. Jagdflugzeuge vom Typ Rafale starteten am Montagmorgen von dem Schiff im Persischen Golf zu Aufklärungsflügen im Irak. Während im Irak eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt Al-Bagdadi begann, zeigte sich der neue US-Außenminister Ashton Carter in Kuwait zuversichtlich, die IS-Miliz dauerhaft besiegen zu können.

Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian, der den Flugzeugträger im Persischen Golf besuchte, verwies auf die Bedrohung durch den "dschihadistischen Terrorismus" für Frankreich und seine Staatsbürger. Frankreich antworte darauf mit "aller Härte". Die "Charles de Gaulle" liegt rund 200 Kilometer nördlich von Bahrain. Die Entfernung zum Konfliktgebiet ist damit etwa halb so groß wie vom französischen Stützpunkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Mit den zwölf Rafale-Jets und neun Super Étendard an Bord des Flugzeugträgers verdoppelt sich die Zahl der französischen Kampfflugzeuge im Kampf gegen die IS-Miliz. Bisher waren neun Rafale in den VAE und sechs Mirage-Kampfflugzeuge in Jordanien im Einsatz. Die "Charles de Gaulle", die Mitte Januar den südfranzösischen Marinehafen Toulon verlassen hatte, soll zusammen mit ihren vier Begleitschiffen acht Wochen im Golf bleiben, bevor sie weiter nach Indien fährt.

Le Drian sagte, die Luftunterstützung für die irakischen und kurdischen Verbündete habe den Vormarsch der IS-Miliz gestoppt und damit das erste Ziel des Einsatzes erreicht. Frankreich beteiligt sich seit September mit Luftangriffen an der US-geführten Militärkoalition gegen die Dschihadisten im Irak. Aus dem Umfeld Le Drians verlautete, die französischen Flugzeuge hätten seitdem rund hundert Aufklärungsflüge und ebenso viele Angriffe geflogen.

Demnach starteten am Montag mehrere Kampfflugzeuge von der "Charles de Gaulle" Richtung Irak, doch flogen sie zunächst keine Angriffe. Im Irak beteiligen sich neben Frankreich mehrere weitere europäische Staaten an dem Einsatz, während in Syrien mehrere arabische Länder zusammen mit der US-Luftwaffe Angriffe fliegen. Das Pentagon teilte am Montag mit, die Allianz habe binnen 24 Stunden 18 Angriffe in Syrien und sieben Angriffe im Irak geflogen.

Carter zeigte sich überzeugt, dass die IS-Miliz in der Region dauerhaft besiegt werde. Die Militärkoalition sei dabei, die Dschihadisten zurückzudrängen, sagte der US-Verteidigungsminister bei einem Besuch des Armeelagers Arifdschan in Kuwait, wo er mit dutzenden Militärs, Botschaftern und Geheimdienstvertretern über den Kampf gegen den IS beriet. "Und wir werden (ihnen) ohne Zweifel eine dauerhafte Niederlage zufügen", sagte Carter.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Im Nordirak startete die irakische Armee eine Offensive auf die Stadt Al-Bagdadi, um sie von den Dschihadisten zurückzuerobern. Rund 800 Soldaten sowie sunnitische Stammeskämpfer seien beteiligt, unterstützt würden sie durch US-Kampfflugzeuge, sagte der US-General James Terry im Camp Arifdschan. Er sei "recht zuversichtlich", dass die Iraker die Stadt, die vor zehn Tagen von der IS-Miliz eingenommen worden war, zurückerobern können.

Al-Bagdadi liegt am Euphrat nordwestlich der Hauptstadt Bagdad nahe der Luftwaffenbasis Al-Asad. Dort sind 300 US-Soldaten stationiert, um die irakischen Streitkräfte auszubilden.

(AFP)
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