„Zu 100 Prozent beseitigt“ Weißes Haus verkündet Sieg über IS in letzter Bastion in Syrien

Washington · Das Weiße Haus hat die Vertreibung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus ihrer letzten Bastion im Osten Syriens verkündet - obwohl die Kämpfe um die Ortschaft Baghus nach Angaben von Militärs vor Ort noch andauern.

"Das Kalifatsgebiet in Syrien ist beseitigt", sagte die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Sarah Sanders, am Freitag. Auf die Frage von Journalisten, ob der IS zu 100 Prozent sein Gebiet verloren habe, antwortete Sanders: "Ja."

Trump präsentierte Journalisten in West Palm Beach in Florida eine Landkarte der Region, die das ehemalige Ausbreitungsgebiet des IS zeigt, sowie eine zweite mit der aktuellen Lage, die kein Gebiet unter Kontrolle des IS aufweist. "Das ist ISIS, und so sieht es jetzt aus", sagte er mit Verweis auf die beiden Karten.

"Die Kämpfe in Baghus dauern an", sagte hingegen der Sprecher der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Adnan Afrin. "Kleine Gruppen von IS-Kämpfern wollen sich nicht ergeben und starten Angriffe und unsere Truppen erwidern", sagte er.

Die letzte IS-Bastion war am Freitagmorgen nach zweitägiger Pause wieder unter Beschuss genommen worden. Kampfflugzeuge der internationalen Anti-IS-Koalition bombardierten die Positionen der Dschihadisten am Ufer des Euphrat nahe dem Dorf Baghus, wie die SDF mitteilten, die seit Monaten die Ortschaft an der irakischen Grenze belagern.

Die Offensive zur Befreiung von Baghus hatte am 9. Februar begonnen. Die Dschihadisten leisten erbitterten Widerstand.

Mit der Einnahme von Baghus wäre das "Kalifat" der IS-Miliz im Irak und Syrien endgültig Geschichte. Die Dschihadisten sind aber weiterhin in der Badia-Wüste präsent und haben in Syrien und dem Irak zahlreiche Schläferzellen, die immer wieder Anschläge verüben.

Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, dass Donald Trump selbst gesagt habe, der IS sei zu 100 Prozent beseitigt worden. Diese Information korrigierte die Nachrichtenagentur AFP jedoch wenig später. Diese Aussage stammt nicht von Donald Trump. Wir haben den Artikel angepasst.

(mro/AFP)
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