USA weiten Luftangriffe aus Barack Obama verspricht Hilfe für Kobane

Die USA haben ihr Luftangriffe auf Stellungen der IS-Dschihadisten ausgeweitet. Bei Beratungen mit ranghohen Militärs aus 22 Ländern zeigte sich US-Präsident Barack Obama tief besorgt. Den Kurden sagte er weitere Unterstützung zu.

 Barack Obama erläuterte vor den Medien die Ergebnisse der Beratungen mit Militärs aus 22 Ländern.

Barack Obama erläuterte vor den Medien die Ergebnisse der Beratungen mit Militärs aus 22 Ländern.

Foto: dpa, cs

Die USA seien "zutiefst besorgt" angesichts der Lage in der nordsyrischen Grenzstadt, sagte Obama am Dienstag nach einem Treffen mit ranghohen Militärvertretern der internationalen Allianz gegen die Dschihadisten. Die US-Luftwaffe hatte ihre Angriffe auf IS-Stellungen nahe Kobane zuletzt ausgeweitet.

Der US-Präsident nannte auch die westirakische Provinz Anbar als Schwerpunkt für den Militäreinsatz. "Die Luftangriffe der Koalition werden in diesen beiden Gegenden weitergehen", sagte er. Die USA und ihre Verbündeten hätten bereits "wichtige Erfolge" beim Kampf gegen den IS verzeichnen können, darunter die Rückeroberung des Mossul-Staudamms.

Spitzenmilitärs aus 22 Ländern waren der Einladung von US-Generalstabschef Martin Dempsey gefolgt, um das weitere Vorgehen gegen die Dschihadisten zu diskutieren. Viele Staaten hatten ihre Generalstabschefs zu dem ersten derartigen Treffen seit Bildung der internationalen Allianz im September geschickt, auch Deutschland war vertreten. Obama stieß am Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu den Beratungen auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews bei Washington dazu.

Die versammelten Militärvertreter seien sich einig gewesen, "dass das eine langfristige Kampagne sein wird", sagte der Präsident im Anschluss. "Es wird Zeiten von Fortschritten und Rückschlägen geben." Das internationale Bündnis sei aber "vereint" in dem Ziel, die IS-Miliz zu zerstören. Insgesamt würden 60 Länder aus aller Welt die Bemühungen unterstützen.

Obama hatte seine Strategie gegen die Dschihadisten vor gut einem Monat in einer Rede an die Nation dargelegt. Gemeinsam mit internationalen Partnern greifen die USA IS-Stellungen aus der Luft an. Am Boden setzt Obama dagegen auf irakische Regierungstruppen, kurdische Kämpfer und moderate syrische Rebellen. Einen Kampfeinsatz von US-Soldaten schloss er aus.

Die US-Luftangriffe begannen Anfang August im Irak, am 23. September dehnte das US-Militär die Attacken auf Syrien aus. Dennoch konnten die Dschihadisten ihren Vormarsch fortsetzen. Das US-Verteidigungsministerium räumte am Dienstag ein, dass sich IS-Einheiten in Anbar ungehindert bewegen könnten. Allerdings sei die Provinz noch nicht vollständig an die Dschihadisten gefallen, sagte Sprecher Steven Warren. Eine zentrale Bedeutung kommt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asad zu. "Die Iraker halten Al-Asad derzeit", sagte Warren. Die US-Luftwaffe werde die irakischen Truppen bei der Verteidigung weiter unterstützen.

Beim Kampf mit den Kurden um Kobane konnten die waffentechnisch überlegenen Dschihadisten auf das Stadtgebiet vorrücken. Kampfflugzeuge der USA und von Saudi-Arabien flogen am Montag und Dienstag 21 Luftangriffe nahe der nordsyrischen Grenzstadt. Mit der Angriffswelle sei der Vormarsch der IS-Kämpfer offenbar verlangsamt worden, teilte das für den Nahen Osten zuständige Militärkommando Centcom mit. Die Lage sei aber "im Fluss".

Die Kampfjets und Bomber attackierten den Angaben zufolge zwei strategische Plätze, an denen sich IS-Kämpfer versammelt hatten. Bei den Angriffen seien zudem mehrere Gebäude und Fahrzeuge zerstört worden. Das Ziel sei gewesen, den Dschihadisten Nachschubwege abzuschneiden und ihre Feuerkraft gegen die von Kurden gehaltenen Stadtteile zu schwächen. Ein weiterer Luftangriff habe einer Ölraffinerie im Osten Syriens gegolten.

(AFP)
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