Anschläge in der Sahelzone Französische Soldaten töten Anführer von Sahara-Ableger des IS

Paris · Adnan Abu Walid al-Sahrawi galt als einer der meistgesuchten Männer Westafrikas. Der französische Präsident Macron teilte am frühen Donnerstag mit, der Dschihadistenanführer sei „neutralisiert“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron.

Der französische Präsident Emmanuel Macron.

Foto: AFP/YOAN VALAT

Französische Streitkräfte haben den Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in der größeren Sahara (ISGS) getötet. Wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der Nacht auf Donnerstag beim Onlinedienst Twitter mitteilte, wurde Adnan Abu Walid al-Sahrawi "neutralisiert". Dem ISGS werden die meisten Anschläge in der Region zwischen Mali, dem Niger und Burkina Faso zugeschrieben.

Al-Sahrawis Gruppe hatte 2017 einen tödlichen Anschlag auf US-Soldaten verübt. Im August 2020 habe Al-Sahrawi persönlich die Ermordung von sechs französischen Wohltätigkeitshelfern und ihrem nigerianischen Fahrer angeordnet, erklärte Macrons Büro.

"Dies ist ein weiterer großer Erfolg in unserem Kampf gegen terroristische Gruppen in der Sahelzone", fügte Macron hinzu. Der Präsidentenpalast bestätigte den Tod des Milizanführers. Zuletzt hatten die Angriffe des ISGS und anderer Milizen auf Zivilisten in der Region zugenommen.

Wegen der wachsenden Gewalt in der Sahelzone dringt Frankreichs Präsident seit Jahren auf die Unterstützung anderer europäischer Länder. Frankreich hat derzeit im Rahmen des Kampfeinsatzes Barkhane 5100 Soldaten in der Sahelzone stationiert, will deren Zahl aber bis Anfang 2022 auf etwa die Hälfte reduzieren und den Kampfeinsatz beenden. In Frankreich wie in den Sahelstaaten stand die Mission mangels Erfolgen zuletzt zunehmend in der Kritik.

Die Soldaten unterstützen die Truppen der sogenannten G5-Sahelstaaten Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad im Kampf gegen extremistische Gruppen. Die Bundeswehr ist im Rahmen von UN- und EU-Missionen ebenfalls mit mehreren hundert Soldaten in Mali vertreten. Seit dem vergangenen Jahr gibt es auf Druck Frankreichs in der Region auch eine europäische Einsatzgruppe namens Takuba.

(peng/AFP/Reuters)
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