Gespräche über Atomstreit Irans Präsident reist nach China
Peking · Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad wird China im Juni einen Besuch abstatten. Dabei werde er mit seinem dortigen Kollegen Hu Jintao auch über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik sprechen, sagte Chinas Vize-Außenminister Cheng Guoping am Mittwoch in Peking.
2012: Iran zeigt seine Atomprojekte
Ahmadinedschad kommt den Angaben zufolge zum Treffen der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) in die chinesische Hauptstadt. Die SCO ist ein regionales Sicherheitsforum, an dem sich China, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan beteiligen. Der Iran hat einen Beobachterstatus.
China hat für den Iran eine besondere Bedeutung, da es als Veto-Macht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) entscheidend für die Festlegung von Sanktionen ist. Die chinesische Führung hat den Iran zwar davor gewarnt, nach Atomwaffen zu streben. Sie hat aber auch die harte Haltung des Westens gegenüber dem Iran kritisiert.
Am Mittwoch steht in Bagdad eine weitere Verhandlungsrunde zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats - USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien - sowie Deutschland an.
Unmittelbar davor hatte der Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Yukiya Amano, Zuversicht über eine Einigung verbreitet. Er erwarte in Kürze die Unterzeichnung eines Abkommens, das die Zusammenarbeit fördern werde, sagte Amano am Dienstag nach Gesprächen in Teheran.
"Es wurde eine Entscheidung getroffen, das Abkommen zum Abschluss zu bringen und zu unterzeichnen", erläuterte Amano. "Ich kann sagen, dass es ziemlich bald unterschrieben wird."
Der IAEA-Chef will einen ungehinderteren Zugang seiner Inspektoren zu den Atomanlagen des Iran erreichen. Der Westen verdächtigt die Islamische Republik, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran weist dies zurück und pocht auf sein Recht auf friedliche Nutzung der Nuklearenergie.
