Verstärkte Spannungen Iran wirft Atomenergiebehörde Spionage vor

Düsseldorf (RPO). Der Iran verschärft die Spannungen mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Die Regierung in Teheran warf der Organisation am Samstag vor, Spione westlicher Geheimdienste in das Land zu schleusen.

Geheimdienstminister Hejdar Moslehi wurde im staatlichen Rundfunk mit den Worten zitiert, unter den IAEA-Inspektoren seien auch Agenten. Er bezog sich auf Experten, die im Auftrag der Behörde iranische Atomanlagen kontrollieren. Die IAEA äußerte sich zunächst nicht zu den Anschuldigungen. Der Iran und die Behörde liegen zunehmend über Kreuz, denn der neue IAEA-Chef Yukiya Amano schlägt eine härtere Gangart gegenüber dem Land ein als sein Vorgänger Mohamed ElBaradei.

Moslehi wiederholte auch die Anschuldigungen, dass die Geheimdienste der USA, Israels und Großbritanniens hinter dem Mordanschlag auf einen iranischen Atom-Wissenschaftler stecken, der am vergangenen Montag mit einer Bombe getötet wurde. "Dieser terroristische Akt wurde ausgeführt von Geheimdiensten wie der CIA, dem Mossad und dem MI6."

Vom Geheimdienst ausgebildet

Eine andere Gruppe, die einen Anschlag geplant habe, sei noch rechtzeitig festgenommen worden. Ihre Mitglieder hätten gestanden, von diesen Geheimdiensten ausgebildet worden zu sein.

Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel einer friedlichen Nutzung der Atomtechnologie an Waffen zu arbeiten. Montag und Dienstag sollen Vertreter des Irans sowie der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Russlands, Chinas und Deutschlands in Genf zusammenkommen, um über das Nuklear-Programm des Landes zu beraten. Der Chefunterhändler des Landes, Said Dschalili, bezeichnete die Unterredungen als Basis für weitere Zusammenarbeit. Zugleich machte er abermals deutlich, dass das Land über seine umstrittene Urananreicherung nicht diskutieren werde.

(RTR)
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