Staatsmedien übersetzten "Syrien" mit "Bahrain" Iran soll Mursi-Rede manipuliert haben

Dubai · Iranische Staatsmedien haben angeblich die kritische Rede von Ägyptens Präsident Mohammed Mursi auf dem Gipfel der Blockfreien in Teheran entschärft, indem sie das Wort "Syrien" mit "Bahrain" übersetzten. Der Golfstaat forderte am Sonntag eine Entschuldigung.

 Mohamed Mursi brüskierte mit seiner Kritik an Syrien beim Gipfel der Blockfreien Gastgeber Iran, dem letzten syrischen Verbündeten.

Mohamed Mursi brüskierte mit seiner Kritik an Syrien beim Gipfel der Blockfreien Gastgeber Iran, dem letzten syrischen Verbündeten.

Foto: afp, RAOUF MOHSENI

In einer Mitteilung des bahrainischen Außenministeriums vom späten Samstag hieß es, in der Übersetzung von Mursis Rede ins Persische in amtlichen iranischen Medien sei das Wort "Syrien" mit "Bahrain" übersetzt worden. Mursi hatte in seiner Rede am Donnerstag Syrien als "Unterdrückerregime" gebrandmarkt.

In der Mitteilung des Außenministeriums aus Manama war von "Fälschung und Betrug" bei der Wiedergabe von Mursis Rede im iranischen Staatsfernsehen die Rede. Mehrere staatliche Sender hatten die Eröffnungssitzung des Gipfeltreffens der Blockfreienbewegung mit Mursis Rede live übertragen, darunter zwei auf Farsi - der Nachrichtensender IRINN und der Erste Kanal.

Bei IRINN, der auf die amtlichen Übersetzer der Konferenz zurückgriff, war korrekt von Syrien und nicht von Bahrain die Rede. Der Erste Kanal, der offenbar mit eigenen Dolmetschern arbeitete, soll dagegen von Bahrain gesprochen haben. Das geht zumindest aus einem Dokument mit dem Logo des Kanals hervor, das der katarische Sender Al-Dschasira auf seiner Internetseite veröffentlichte. Der Erste Kanal, der überall im Iran empfangen wird, hat landesweit die meisten Fernsehzuschauer.

Mursis Rede hatte einen Eklat ausgelöst. Die syrische Delegation verließ aus Protest den Konferenzsaal. Der syrische Außenminister Walid al-Muallim erklärte zur Begründung, Mursi fache den Konflikt in Syrien weiter an. Während Teheran der syrischen Führung unter Baschar Al-Assad nahesteht, gehören Bahrain und Katar zu ihren Gegnern.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort