Nach Tod von Mahsa Amini Iran bestellt infolge der Proteste britischen Botschafter erneut ein

Teheran · Der Iran hat im Zusammenhang mit den anhaltenden systemkritischen Protesten erneut den britischen Botschafter in Teheran einbestellt. Das Land wirft europäischen Ländern eine Einmischung in die Konflikte vor.

Mahsa Amini: So reagiert die Welt auf die Proteste im Iran
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So protestiert die Welt gegen den Tod der Iranerin Mahsa Amini

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Foto: dpa/Lorena Sopêna

Das iranische Außenministerium erklärte am Mittwoch, der britischen Regierung werde illegitime Einmischung und die Verbreitung von falschen und anstachelnden Informationen über die Proteste vorgeworfen. Mit der Veröffentlichung solcher Informationen sei London an den „Inszenierungen“ iranischer Oppositionsgruppen in Großbritannien gegen die islamische Republik beteiligt, hieß es.

Wegen der kritischen Berichterstattungen von in London ansässigen persischsprachigen Nachrichtensendern war der britische Botschafter schon vergangene Woche einbestellt worden. Auch der Botschafter Norwegens sowie der Geschäftsträger der französischen Botschaft in Teheran wurden wegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes ins Außenministeriums bestellt.

Auslöser der Demonstrationen im Iran war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen Regierung und das konservative islamische System.

(top/dpa)
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