Atomenergiebehörde schlägt Alarm Iran kommt mit Uran-Anreicherung schnell voran

New York (RPO). Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist besorgt: Der Iran kommt bei Urananreicherung offenbar wesentlich schneller voran als bisher vermutet. Die größten technischen Probleme habe das Land inzwischen überwunden, so IAEA-Chef Mohamed ElBaradei.

Der Konflikt um Irans Atomanlagen
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Foto: AP

Am Sonntag hätten Inspekteure bei einer Visite in der Anreicherungsanlage Nathans festgestellt, dass der Iran bereits 1300 Zentrifugen im Einsatz habe, berichtet die "New York Times". Bis vor kurzem habe Teheran noch mit technischen Problemen zu kämpfen gehabt. Nun könne der Iran auf dem Weg zur Herstellung von Atomwaffen ein gutes Stück weiter gekommen sein.

Das Land habe fast alle technischen Probleme überwunden, so ElBaradei. "Ich glaube, sie haben jetzt das Wissen, das für die Anreicherung nötig ist", zitiert ihn die "New York Times". "Von nun an geht es nur noch darum, dieses Wissen zu perfektionieren. Die Leute werden das nicht gerne hören, aber so ist es."

Bereits im Juni könnten 3000 Zentrifugen im Einsatz sein, zitiert das Blatt einen Diplomaten, der nicht namentlich genannt werden möchte. Wenn das Uran weiter angereichert wird, würde das ausreichen, um innerhalb eines Jahres das Material für eine Atombombe herzustellen. Bis Ende des Jahres könnten es schon 8000 Zentrifugen sein, so der namentlich nicht genannte Diplomat. Derzeit sei das Uran etwa so weit angereichert, dass es für die Nutzung in Kernreaktoren ausreiche, meldeten die Inspekteure dem Bericht zufolge.

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