Neue Atomgespräche in Genf Iran gibt keinen Millimeter nach

Genf (RPO). Die neu aufgenommen Gespräche über das Atomprogramm des Iran nehmen aus westlicher Sicht einen wenig erfreulichen Anfang: Zu Beginn zeigt sich der Iran unbeweglich und pocht auf sein Recht auf Uran-Anreicherung. Über das Thema könne nicht diskutiert werden, sagte Außenminister Manutschehr Mottaki.

Iran verhaftet immer wieder Ausländer
Infos

Iran verhaftet immer wieder Ausländer

Infos
Foto: AFP

Die Verhandlungen am Montag, die ersten seit mehr als einem Jahr, verliefen nach Angaben von Gewährsleuten dennoch ermutigend. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton erörtert bei dem zweitägigen Treffen mit dem iranischen Chefunterhändler Said Dschalili im Namen Chinas, Frankreichs, Großbritanniens, Russlands, Deutschlands und der USA die Lage.

Für die Frage nach der Uran-Anreicherung und damit verbundene Programme gebe es keinen Raum, "wenn alle Länder erklären, dass sie das Recht des Irans anerkennen, eine friedliche Nuklear-Technologie zu entwickeln", sagte Mottaki bei einem Besuch in Athen. Der Iran hat stehts versichert, mit seinem Atomprogramm lediglich zivile Zwecke zu verfolgen. Kritiker gehen jedoch davon aus, dass Teheran den Bau von Atomwaffen plant. Die USA und Israel haben militärische Schritte nicht ausgeschlossen, sollte die Regierung den Forderungen des UN-Sicherheitsrats nach einer Einstellung des Atomprogramms nicht nachkommen.

Weitere Gespräche 2011 in der Türkei möglich

Die Erwartungen der Unterhändler in einem Konferenzzentrum nahe der schweizerischen UN-Botschaft in Genf waren am Montag gering. "Erwarten Sie nicht zu viel", sagte ein Verhandlungsführer kurz vor Beginn der Gespräche zu Journalisten. Ziel der Teilnehmer ist es, den Iran zu Verhandlungen über sein Programm zur Urananreicherung zu bewegen. In diesem Fall sind nach Angaben eines Gewährsmannes weitere Gespräche im kommenden Jahr in der Türkei geplant.

Am vergangenen Sonntag hatte Teheran bekannt gegeben, dass erstmals pulverförmiges Uran, sogenanntes Yellowcake, aus inländischer Produktion an eine Anlage zur Herstellung von Kernbrennstoff geliefert worden sei. Damit verfüge der Iran nun über einen eigenen Versorgungskreislauf für Atombrennstoff, hieß es. Für eine weitere Belastung hatten kürzlich Anschläge auf zwei iranische Atomwissenschaftler geführt, von denen einer getötet wurde.

(apd/pst)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort