"Würde des Iran beschmutzt" Iran demonstriert nach Atombericht Härte

Teheran (RPO). Der Iran hat als Reaktion auf den jüngsten Atombericht der IAEA Härte demonstriert. Die Islamische Republik werde kein Jota von ihrem Weg abweichen, erklärte Präsident Mahmud Ahmadinedschad.

Die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) habe mit dem Vorwurf, das Land habe an der Entwicklung von Kernwaffen gearbeitet, die Würde des Iran beschmutzt. Während westliche Länder wie Frankreich und Deutschland schärfere Sanktionen forderten, lehnte Russland als Vetomacht im UN-Sicherheitsrat neue Strafmaßnahmen ab. Israel appellierte an die Weltgemeinschaft, den Iran zu stoppen.

Nach den neuesten Erkenntnissen der Atomaufseher hat der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet. Das Land setze wohl auch die waffenrelevante Forschung insgeheim fort.

Erst kürzlich habe der Iran leicht angereichertes nukleares Material in eine unterirdische Anlage geschafft. Allerdings baue das Land derzeit keine Bombe und wäre dazu - den Willen der politischen Führung vorausgesetzt - frühestens in einem Jahr fähig. Die Führung in Teheran bestreitet, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten.

Sanktionen in "bislang nicht bekanntem Ausmaß"

Ahmadinedschad warf der IAEA vor, "unbestätigte Behauptungen Amerikas" übernommen zu haben. Ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran erklärte später, sein Land sei in einem Klima des Respekts und der Gleichheit zum Dialog bereit.

Frankreichs Außenminister Alain Juppe forderte, der UN-Sicherheitsrat solle sich mit dem Atomstreit befassen. Sollte der Iran nicht die Forderungen der Staatengemeinschaft erfüllen und die Zusammenarbeit verweigern, sei man zu Sanktionen "in einem bislang nicht bekannten Ausmaß" bereit, sagte er dem Sender RFI. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle brachte schärfere Sanktionen ins Gespräch, lehnte aber den Einsatz militärischer Mittel ab.

China und Russland sprechen sich gegen Sanktionen aus

Der russische Vize-Außenminister Gennadi Gatilow lehnte verschärfte Sanktionen ab. Sie würden von der internationalen Gemeinschaft als Instrument für einen Regime-Wechsel in Teheran aufgefasst werden. "Eine solche Herangehensweise ist für uns inakzeptabel", sagte er. In der chinesischen Parteizeitung "Renmin Ribao" wurde vor der Gefahr eines militärischen Konflikts gewarnt. Auch China, das ebenfalls UN-Vetomacht im Sicherheitsrat ist, hat sich gegen eine neue Runde von Sanktionen ausgesprochen.

Israel forderte dagegen die Weltgemeinschaft zum Handeln auf. Sie müsse das Streben des Iran nach Atomwaffen beenden, "das den Frieden in der Welt und im Nahen Osten gefährdet", hieß es in einer Erklärung des Amtes von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Medienberichten zufolge gibt es in Israel Pläne für einen Militäreinsatz gegen die iranischen Atomanlagen.

(RTR)
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