Stuxnet und seine Spätfolgen Iran dementiert eigene Angaben zu Cyber-Angriff

Teheran · Verwirrung um angeblich neue Cyber-Attacken auf iranische Unternehmen: Nachdem offizielle Stellen erst einen neuen Angriff vermeldeten, nahmen sie ihre Äußerungen nur Stunden später wieder zurück.

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Foto: dapd

Der Iran hat eigene Angaben zu einem angeblichen neuerlichen Cyber-Angriff auf seine Industrie nach kurzer Zeit wieder dementiert. Ein Zivilschutzvertreter sagte der Nachrichtenagentur Isna am Dienstag zunächst, ein Virus habe unter anderem ein Elektrizitätsunternehmen in der Provinz Hormusgan angegriffen. Später erklärte er im Internet, er habe nur davon gesprochen, auf einen Angriff vorbereitet zu sein.

Den ursprünglichen Angaben von Ali Akbar Achawan zufolge konnte der "in den vergangenen Monaten" erfolgte Cyber-Angriff in der südlichen Provinz mit Hilfe von Hackern abgewehrt werden. Für die Attacke machte er zunächst nicht näher genannte "Feinde" verantwortlich und verglich den Virus mit dem Computerwurm Stuxnet, der 2010 in Rechner des iranischen Atomprogramms eingeschleust worden war.

Wenige Stunden später erklärte Achawan auf der Internetseite des staatlichen Fernsehens, er habe bei der Pressekonferenz nur darauf hingewiesen, dass die Behörden bereit seien, derartige Angriffe abzuwehren. Seine Äußerungen seien falsch interpretiert worden.

Der Computerwurm Stuxnet hatte 2010 einen Teil der Zentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage Natans lahmgelegt. Der Iran hatte damals den USA und Israel vorgeworfen, hinter der Attacke zu stecken. Die beiden Länder sind die größten Kritiker des iranischen Atomprogramms, hinter dem sie das Streben nach einer Bombe vermuten.

Der Iran wurde nach eigenen Angaben bereits mehrfach Opfer von Cyber-Angriffen. Im April 2012 hatte das Ölministerium in Teheran von einer Cyber-Attacke auf die iranischen Ölanlagen gesprochen.

(AFP/pst)
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