Israel fordert Sanktionen und Inspektionen Iran beharrt auf eigenem Atomprogramm

Putrajaya/London (rpo). Dem wachsenden Druck besonders aus den USA zum Trotz: Der Iran besteht auf der Entwicklung seines Atomprogramms. "Wir wollen die Spannungen mit den USA nicht verstärken, aber wir wollen als souveräner Staat leben", sagte der stellvertretende iranische Außenminister Gholamali Choschroo am Donnerstag in der malaysischen Stadt Putrajaya.

Israel warnte, das iranische Atomprogramm stehe kurz vor dem Punkt, von dem es kein Zurück mehr gebe. Zu der jüngsten Äußerung von US-Präsident George W. Bush, dass seine Regierung im Konflikt mit Teheran auch eine militärische Option nicht ausschließe, sagte Choschroo, niemand habe das Recht, andere zu bedrohen. "Wir leben nicht im Dschungel."

Die iranische Regierung will nach eigenen Angaben schwach angereichertes Uran für die Energiegewinnung in Atomkraftwerken nutzen. Die USA und ihre Verbündeten befürchten jedoch, dass Teheran auch hoch angereichertes Uran für die Entwicklung von Atomsprengköpfen erzeugen könnte.

Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas forderte in London, die USA und und die Europäer sollten so rasch als möglich das militärische Atomprogramm des Iran stoppen. Geeignete Mittel seien Sanktionen und genaue Inspektionen aller iranischen Atomanlagen.

Die Vereinten Nationen sollten sich des Falls annehmen. Die diplomatischen Bemühungen von Großbritannien, Frankreich und Deutschland hätten zwar einige Ergebnisse bei der Aufschiebung des Programms gebracht. Doch müsse dies komplett gestoppt werden.

(ap)
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