Nach Trump-Entscheidung zu Atomdeal Iranische Abgeordnete verbrennen US-Flagge im Parlament

Teheran · "Tod Amerika"-Rufe im iranischen Parlament: Nach der Entscheidung von US-Präsident Trump zum Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran hat ein konservativer Abgeordneter eine Papierversion der Stars-and-Stripes-Fahne in Flammen aufgehen lassen.

 Aus verbrennen Abgeordnete im iranischen Parlament zwei Stücke Papier: Das eine zeigt die amerikanische Flagge, das andere soll eine symbolische Kopie des Atomabkommens sein.

Aus verbrennen Abgeordnete im iranischen Parlament zwei Stücke Papier: Das eine zeigt die amerikanische Flagge, das andere soll eine symbolische Kopie des Atomabkommens sein.

Foto: dpa/Uncredited

Ein anderer Abgeordneter schloss sich dem iranischen Abgeordneten an und setzte eine Kopie des Nuklearabkommens in Brand. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hatte gedroht, die Vereinbarung zu "verbrennen", sollte Donald Trump sie "zerreißen".

Neu ist die ablehnende Haltung nicht: Die konservativen Hardliner haben das Abkommen schon immer kritisiert. Am Mittwoch stimmten sie im Parlament Sprechchöre von "Tod Amerika" an - ein traditioneller Slogan seit der Revolution 1979. Parlamentssprecher Ali Laridschani mahnte sie, vorsichtig zu sein und nicht das Parlament in Brand zu setzen.

Trump hatte am Dienstag den Rückzug der USA aus dem internationalen Atomabkommen und die Wiedereinsetzung aller suspendierten Wirtschaftssanktionen verkündet. Der moderate iranische Präsident Ruhani kündigte daraufhin an, mit den übrigen Vertragspartnern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China zu versuchen, das Abkommen zu retten.

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens wollen sich am Montag mit Vertretern des Iran treffen. Die Vereinbarung ist der größte politische Erfolg Ruhanis, doch wird er von seinen konservativen Gegnern seit jeher abgelehnt. Viele Hardliner im Iran fühlen sich nun in ihrem Misstrauen gegenüber den USA bestätigt und dringen auf einen härteren Kurs.

(vek/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort