Fotos Iran 2009: Eskalation der Gewalt
Die Proteste der Opposition im Iran gehen weiter. Die Demonstranten ließen sich auch von einem strikten Demonstrationsverbot und den deutlichen Wortes des geistigen und politischen Führers des Irans, Ayatollah Chamenei, nicht von weiteren Protesten abhalten.
Dabei erreichte die Gewalt am Samstag eine neue Qualität.
Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, die gegen den aus ihrer Sicht begangenen Wahlbetrug protestierten.
Offenbar wurde auch scharf geschossen. Dabei kamen auch am Samstag mehrere Menschen ums Leben. Staatliche Medien sprechen von 13 Menschen. Die Website des US-Nachrichtensenders CNN zitiert ein Teheraner Krankenhaus, nach dem es am Samstag mindestens 19 Tote gegeben hat.
Was derzeit wirklich im Iran passiert, weiß niemand. Das Regime behindert die Arbeit ausländischer Journalisten. Neben staatlich kontrollierten Medien müssen Medien derzeit auf Quellen wie Twitter, Flickr und Youtube zurückgreifen, um ungefilerte Informationen aus dem Iran zu erhalten. Es ist schwer, die Glaubwürdigkeit der Informationen einzuordnen.
Die staatlichen Medien sprachen am Samstag von einem Selbstmordanschlag auf das Khomenei-Mausoleum, das als Staatsheiligtum gilt. Dabei soll der Attentäter sich selbst und zwei weitere Mensche getötet haben. Das staatliche Fernsehen zeigte eine Polizeiabsperrung. Eine unabhängige Bestätigung des Anschlags gab es nicht. Einige Oppositionelle behaupten, der Anschlag sei inszeniert gewesen, das staatliche Fersehen habe bereits vor dem Anschlag Kameras positioniert.
Auf den Straßen Teherans kam es unterdessen wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Augenzeugen berichten von Brandsätzen, mit denen Demonstranten Gebäude in Brand steckten.
Wieder wurden Mülltonnen in Brand gesteckt. Über vielen Teheraner Stadtvierteln war aufsteigender Rauch zu beobachten, wie ausländische Pressevertreter berichten, die unter Hausarrest stehen.
Mit Atemmasken versuchten sich die Demonstranten gegen den massiven Einsatz von Tränengas zu schüzen. Auf Twitter gab es Gerüchte, die Regierung setze zudem Hubschrauber gegen Demonstranten ein. Einige berichteten, diese hätten Säure auf die Demonstranten gegeossen, andere sprache von kochendem Wasser.
Ein Demonstrant versucht sich gegen das Einatmen des Tränengases mit seinen Händen zu schützen.
Auch einen Bus stecken die Demonstranten am Samstag in Brand.
Ein Mussawi-Anhänger vor einem ausgebrannten Gebäude.
Augezeugen berichten von einem brutalen Vorgehen der Polizei. Immer wieder hätten Sondereinheiten mit Schlagstöcken auf Demonstranten eingeprügelt und diese auseinandergetrieben.
Neben den Sondereinheiten der Polizei war offenbar auch die paramilitärische iranische Basij-Miliz im Einsatz. Diese soll laut verschiedenen Berichten besonders brutal vorgegangen und auch scharf geschossen haben.
Der unterlegene Oppositionskandidat Mir Hossein Mussawi heizte die Proteste am Samstag weiter an. Auf seiner Website kündigte er offenbar an, er sei bereit den Märtyerertod zu sterben. Er forderte die Annulierung der Präsidentschaftswahl.